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Es ist bekannt, dass bei der großen Auswahl an verschiedenen Fahrradmarken und -modellen unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen. Zu den am häufigsten verwendeten Rahmenmaterialien gehören Aluminium, Stahl, Titan und Carbon.
Jedes davon überzeugt durch spezifische Eigenschaften und seine eigenen Vorteile. Entsprechend eignen sich bestimmte Materialien für bestimmte Anwendungen auch besser als andere. Welche Eigenschaften das sind und für welchen Einsatz sich welches Material am besten eignet, schauen wir uns in diesem Artikel an.
Stahl als das ursprüngliche Material
Der Rahmen beim Fahrrad wurde als zentrales Element ursprünglich aus Stahl gefertigt und dominierte den Markt eine lange Zeit. Stahl ist ein robustes und langlebiges Material. Dadurch wirkt das Rad filigran und robust zugleich.
Allerdings sind die lackierten Stahlrahmen rostanfällig und müssen entsprechend vermehrt gepflegt werden.
Vorteile: |
Nachteile: |
Robust und filigran zugleich |
Hoher Pflegeaufwand |
Langlebig |
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Rahmenmaterial Aluminium
Bild: CC by Clark Young auf Unsplash
In den 1980er Jahren kam schließlich Aluminium als Alternative zum Stahlrahmen ins Spiel. Grund dafür war in erster Linie das Aufkommen des Mountainbikes. Aluminiumrahmen sind nämlich deutlich leichter und steifer als Fahrradrahmen aus Stahl. Das macht das Gefährt effizienter und reaktionsfähiger.
Aluminium gilt heute als optimaler Mix aus den anderen Materialien: sportlich und leicht, robust und gerade noch steif genug. Damit eignet sich das Rahmenmaterial bestens für Mountainbikes oder Alltags-Fahrräder. Es kann relativ frei geformt werden und ist eher im preisgünstigen Bereich angesiedelt.
Vorteile: |
Nachteile: |
Leichtes Gewicht |
Geringere Steifigkeit |
Robust |
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Geringe Korrosion |
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Carbon als beliebtes Rahmenmaterial
Bild: CC by Jordan auf Unsplash
Noch leichter als Aluminiumrahmen sind Fahrradrahmen aus Carbon. Sie gewährleisten eine ebenso hohe Steifigkeit, wurden um die Jahrtausendwende erschwinglicher und sind heute ganz besonders bei sportlichen Fahrrädern beliebt. Das Rahmenmaterial Carbon ist der perfekte Mix aus Leichtigkeit und Steifigkeit und bietet zugleich einen hohen Fahrkomfort.
Trotz der hohen Steifigkeit, ist Carbon beim Thema Robustheit eher schwach aufgestellt. Denn Stürze wirken sich beispielsweise schnell negativ auf den Carbon-Rahmen aus.
Vorteile: |
Nachteile: |
Leichtes Gewicht |
Empfindlich bei Stürzen |
Sehr hohe Steifigkeit |
Eher hochpreisig |
Geringe Korrosion |
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Titanrahmen als Nischenprodukt
Stahl, Aluminium und Carbon gelten als die Hauptmaterialien für Fahrradrahmen. Darüber hinaus gibt es aber auch weitere Alternativen wie Holz oder Titan, ideal für spezifische Nischen. Titan ist äußerst langlebig, verkratzt nicht und benötigt keine Lackierung. Um die Haltbarkeit müssen Sie sich mit einem Titanrahmen keine Sorgen machen, ebenso wenig wie um die Pflege. Es hat zudem ein moderates Gewicht und eine gute Steifigkeit.
Allerdings sind Titanrahmen generell eher hochpreisig und die Herstellung ist mit einem sehr hohen Energiebedarf verbunden. Andererseits gleicht die enorm lange Nutzbarkeit diesen Nachteil wieder aus.
Vorteile: |
Nachteile: |
Langlebig |
Hochpreisig |
Leicht zu pflegen |
Hoher Energiebedarf bei der Herstellung |
Moderate Steifigkeit |
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Was ist stabiler Carbon oder Titan?
Was die Steifigkeit angeht, ist Carbon vermutlich die bessere Option. Sie belegt den ersten Platz, gefolgt vom Aluminiumrahmen. Erst dann kommt Titan als Rahmenmaterial. Eine geringere Steifigkeit hat nur der Stahlrahmen. Aber warum ist die Steifigkeit so wichtig? Sie hat große Auswirkungen auf das Fahrverhalten, darunter die Stabilität beim Fahren, den Tritt und die Schaltung.
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Rahmenmaterial: Die wichtigsten Aspekte bei der Wahl
Bei der Wahl gilt es eine Reihe an Faktoren zu berücksichtigen, darunter Gewicht Steifigkeit und natürlich auch der Preis. Durch das große Angebot an verschiedenen Modellen, ist es schwer sich einen Überblick zu verschaffen. Auf das passende Rahmenmaterial zu achten, bietet Ihnen schon einen ersten Anhaltspunkt. Einige relevante Punkte und wie die einzelnen Materialien dabei abschneiden, erfahren Sie nachfolgend.
Steifigkeit
Wie schon gesagt hat die Steifigkeit einen großen Einfluss auf Ihr Fahrverhalten und darauf, wie effizient die Kräfte auf das Fahrrad übertragen werden. Mit einem steifen Rahmenmaterial lässt sich das Rad gut beschleunigen und präzise lenken. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten bleibt dann das Gefährt gut kontrollierbar. Das ist beim Radsport besonders wichtig.
Am besten schneidet hier Carbon ab, gefolgt von Aluminium. Auf dem dritten Platz folgt Titan und Stahl belegt den letzten Platz. Für Rennradfahrer oder andere sportliche Fahrerinnen und Fahrer eignet sich also Carbon am besten als Rahmenmaterial. Zumal es auch ein leichtes Gewicht hat, womit wir schon beim nächsten Punkt sind.
Gewicht
Das Gewicht spielt zum einen eine wichtige Rolle, wenn Sie das Rad oft tragen müssen, beispielsweise in die Wohnung oder in den Keller. Aber auch auf das Fahren hat das Gewicht einen Einfluss. Nämlich, wenn es bergauf geht oder das Gefährt beschleunigt. Das Gewicht wird, welch eine Überraschung, auch vom Rahmenmaterial beeinflusst.
Auch hier schneidet Carbon am besten ab. Den zweiten Platz teilen sich Aluminium und Titan. Stahl ist das schwerste Rahmenmaterial.
Preis
Wer ein begrenztes Budget hat, der ist mit Stahlrahmen am besten bedient. Dieses Rahmenmaterial ist nämlich durchschnittlich am günstigsten. Darauf folgt Aluminium. Am teuersten sind Carbon und Titan.
Langlebigkeit
Wer ein Rad kauft, der möchte auch möglichst lang etwas davon haben. Insbesondere wenn es sich um ein teures Vehikel gehandelt hat. Da spielt also die Langlebigkeit eine große Rolle. Von Carbon gibt es noch keine Langzeiterfahrungen, allerdings ist das Material nicht gerade widerstandsfähig, sondern ziemlich empfindlich bei Stürzen und Stößen. Damit schneidet Carbon in dieser Kategorie am schlechtesten ab.
Aluminium daneben büßt mit der Zeit seine Stabilität ein. Daher verlieren Räder mit diesem Rahmenmaterial schnell an Wert. Den ersten Platz teilen sich Stahl und Titan.
Korrosionsbeständigkeit
Wer viel fährt und zwar bei jedem Wetter oder sein Fahrrad im Freien stehen hat, der sollte auch die Korrosionsbeständigkeit des Rahmenmaterial bei seiner Wahl berücksichtigen.
Am besten sind Sie in diesem Fall mit Carbonrahmen bedient. Denn das Material kennt weder Korrosion noch Ermüdungserscheinungen. Im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Materialien. Auf Platz 2 folgt Titan, welches ebenfalls gegen Korrosion beständig ist. Und das ohne Lackierung, während Stahl nur mit entsprechender Lackierung rostfrei bleibt und entsprechend auf dem letzten Platz landet. Aluminium kommt dazwischen, welches zwar korrodiert, aber nur langsam und oberflächlich.