Federung perfektionieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung für die richtige Einstellung Ihrer Federgabel

Fahrrad Federung am Sattel
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Federung perfektionieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung für die richtige Einstellung Ihrer Federgabel
Einstellung der Federgabel

Bild by MirellaST auf Pixabay

 

Insbesondere bei Fahrten auf hügeligem Untergrund, wie zum Beispiel mit dem Mountainbike, ist eine optimal funktionierende Federung essenziell. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Federgabel ihren Zweck erfüllt, um eine sichere und komfortable Fahrt zu gewährleisten. Was das überhaupt ist, welche Arten es gibt und wie Sie die Federgabel einstellen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

[Detailbild einer Federgabel an einem Fahrrad]

 

Was ist die Federgabel?

Federgabeln findet man in der Regel bei Mountainbikes. Sie befindet sich vorne am Fahrrad und verbindet Lenker und Vorderrad miteinander. Während ein Fully sowohl vorne als auch hinten über Federung und Dämpfer verfügt, hat ein Hardtail nur vorne eine Federgabel. Sie sorgt grundsätzlich für ein stabiles Fahrverhalten und optimiert den Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn, indem Unebenheiten ausgeglichen werden. Um die Qualität der Federgabel langfristig zu gewährleisten, ist neben der richtigen Pflege auch die individuelle Anpassung des Luftdrucks wichtig. Zudem sollte die Abstimmung weder zu hart noch zu weich sein. Das sorgt für mehr Fahrkomfort und bessere Kontrolle.

[Infografik: Position der Federgabel am Fahrrad]

 

Arten von Federungen

Im Grunde lassen sich zwei verschiedene Arten von Federungen unterscheiden: Stahlfedern und Luftfedern. Bekannte Hersteller bieten aber Federgabeln für jeden Bedarf, ob Stahl- oder Luftfedern, mit verschiedenen Federhärten. Dazu gehören Hersteller wie Rock Shox, SR Suntours und Fox Racing Shox.

[Bild einer Stahlfeder neben einer Luftfeder]

Stahlfederung

Stahlfedern absorbieren feine Unebenheiten im Vergleich zur Luftfederung besser. Zudem spricht das Fahrwerk bei geringer Belastung schneller an. Allerdings ist die Stahlfeder aufgrund des Materials etwas schwerer als die Luftfedergabel.

Luftfederung

Luftfedern auf der anderen Seite sind leichter und lassen sich über ihren variablen Innendruck einfach und individuell einstellen. Indem Sie den Luftdruck verändern, können Sie die Luftfedergabel also an das Fahrergewicht und die jeweilige Fahrsituation anpassen.

 

Der richtige Federweg

Wollen Sie an Ihrem Fahrrad die Federgabel einstellen, gilt es auch den richtigen Federweg zu berücksichtigen.

Was ist der Federweg?

Der Federweg beschreibt die Länge, die die Standrohre der Federgabel in die Tauchrohre eintauchen können und entsprechend Unebenheiten abfedern und Dämpfung bieten. Einen Pauschalwert gibt es zwar nicht, aber Richtwerte, die sich je nach Einsatzgebiet des Rades unterscheiden, wie Sie im folgenden Absatz sehen werden.

[Infografik zur Darstellung des Federwegs an einer Federgabel]

Der ideale Federweg für Ihr Fahrrad

Die nachfolgende Tabelle zeigt Ihnen, welcher Federweg für verschiedene Einsatzgebiete zu empfehlen ist:

Federweg Einsatzgebiet
80 bis 120 mm Cross-Country, Race, Marathon
120 bis 140 mm All Mountain
150 bis 170 mm Enduro
180 bis 200 mm Freeride, Downhill

 

Federgabel einstellen: Benötigtes Werkzeug

Um am Fahrrad die Federgabel einstellen zu können, benötigen Sie das ein oder andere Werkzeug. Dazu gehören:

  • Dämpferpumpe mit Manometer
  • Gummi-O-Ring (alternativ Kabelbinder)
  • Zollstock bzw. Maßband
  • Sauberer Lappen zum Reinigen
  • Montageständer (optional)

[Infografik mit benötigtem Werkzeug]

 

Schritt für Schritt zur perfekten Einstellung Ihrer Federgabel

Nachfolgend geben wir Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand, mit der Sie die Federgabel Ihres Fahrrads optimal einstellen können:

    1. Zugstufe rausdrehen: Drehen Sie alle Dämpfungseinstellungen heraus, beginnend mit der Zugstufe. Drehen Sie dafür den meist roten Knopf auf der Unterseite der Federgabel bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn.
    2. Druckstufe rausdrehen: Stellen Sie nun die Druckstufe auf die niedrigste Stufe, indem Sie den Hebel auf der Oberseite der Gabel gegen den Uhrzeigersinn drehen.
    3. Luft ablassen: Lösen Sie die Kappe auf der Oberseite der Gabel. Drücken Sie anschließend mit einem spitzen Gegenstand vorsichtig auf das Ventil, um die Luft komplett entweichen zu lassen.
    4. Gummi-O-Ring nach unten drücken: Nun drücken Sie den Gummi-O-Ring am Standrohr nach unten bis an die Dichtungen. Alternativ befestigen Sie locker einen Kabelbinder.
    5. Gabel komprimieren: Drücken Sie kräftig von oben auf die Federgabel, sodass diese komplett bis zum Anschlag einfedert. Fühlt sich der Anschlag schwammig an, ist unter Umständen noch Luft in der Kammer.
    6. Gabel leicht aufpumpen: Pumpen Sie daraufhin mit einer speziellen Dämpferpumpe etwas Luft in die Kammer, damit sich die Gabel wieder auseinanderzieht. Etwa 30 bis 40 PSI.
    7. Maximalen Hub messen: Der O-Ring hat sich nun im ausgefahrenen Zustand nach oben bewegt und der Abstand zwischen Dichtringen und Gummi-O-Ring ist der maximale Hub.
    8. Federgabel aufpumpen: Stellen Sie den richtigen Luftdruck für Ihr Gewicht ein und achten Sie dabei auf die PSI-Empfehlung des Herstellers.
    9. Rad in Fahrposition belasten: Steigen Sie auf Ihr Vehikel, lehnen sich gegen eine Wand und belasten das Bike in der Fahrposition, während Sie den Gummi-O-Ring nach unten schieben. Und das Ganze, ohne die Bremsen anzuziehen.
    10. Distanz ermitteln: Ermitteln Sie anschließend die Distanz zwischen Dichtung und Gummi-O-Ring – auch bekannt als „Sag“. Dieser sollte je nach Fahrradtyp zwischen 20 und 30% liegen. Pumpen Sie wenn nötig Luft nach oder lassen Sie Luft ab, bis es passt.

[Bildergalerie für die einzelnen Schritte]

 

Überprüfung der Einstellung

Haben Sie die Federgabel eingestellt, geht es an die Überprüfung der Einstellungen:

    • Durchschlagschutz prüfen: Das gelingt, indem Sie auf Ihr Rad steigen und die Gabel kräftig komprimieren. Der Restfederweg – also die Distanz zwischen Gummi-O-Ring und Maximalhub – sollte noch etwa 1 cm betragen. Schlägt die Gabel durch, sollten Sie nachpumpen.
    • Zugstufe prüfen: Stellen Sie sich hinter den Lenker, komprimieren die Gabel kräftig und lassen Sie dann blitzartig los. Springt die Federgabel wieder schnell zurück in ihre Position, ohne dass der Reifen vom Boden abhebt, dann passt alles.

Daran anschließend können Sie noch die Zugstufe (Ausfederungsgeschwindigkeit) sowie die Druckstufe (Einfederungswiderstand) einstellen. Erstere lässt sich über das Drehrad auf der Unterseite der Gabel Klick für Klick anpassen. Letztere hat Einfluss darauf, wie sehr die Federgabel beim Einfedern wippt. Die meisten Gabeln bieten verschiedene Fahrmodi: offen, gedämpft und gesperrt.

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