Titelbild: cc by KBO Bike auf Unsplash
E-Bikes sind der letzte Schrei. Mit ihnen können auch weniger sportliche und körperlich oder gesundheitlich angeschlagene Personen in Bewegung kommen, ohne sich zu überanstrengen. Darunter beispielsweise Rentner und Schwangere. Das Gefährt sorgt durch den elektrischen Motor auf Wunsch für die nötige Unterstützung. Doch wussten Sie, dass die Position des Motors von Rad zu Rad anders sein kann? Wo der Motor angebracht werden kann und welche E-Bike Motorposition sich für welchen Zweck am besten eignet, erfahren Sie im Folgenden.
[Bild von einem E-Bike mit Vorderradmotor]
Bedeutung der Motorposition beim E-Bike
Bei der Wahl des passenden E-Bikes spielt neben einigen anderen Kriterien wie dem Preis, dem Design und technischen Attributen wie Reifen und Bremsen auch die Motorposition eine wichtige Rolle. Zum einen ist nämlich der Preis davon abhängig. Zum anderen hat die E-Bike Motorposition einen maßgeblichen Einfluss auf den Fahrkomfort, die Übersetzungsbandbreite und das Bremsverhalten.
Welche verschiedenen Motorpositionen gibt es?
Im Grunde gibt es drei verschiedene E-Bike Motorpositionen: Der Motor kann vorne, in der Mitte oder aber hinten angebracht sein. Während Frontmotoren meist bei preisgünstigeren Modellen und Hinterradmotoren eher bei sportlichen Rädern zu finden sind, hat sich der Mittelmotor als beliebtestes System durchgesetzt.
Grundsätzlich lässt sich aber nicht sagen, welche die beste Option ist. Denn jede davon bietet Vor- und Nachteile. Wie diese lauten und welche Eigenschaften die jeweilige E-Bike Motorposition mit sich bringt, schauen wir uns im Folgenden an.
[Infografik mit den verschiedenen Positionen des E-Bike Motors]
Vorderradmotor
Der Vorderradmotor ist, wie der Name schon verrät, am Vorderrad des E-Bikes montiert. Um genau zu sein, an der Vorderradnabe. Dabei handelt es sich also um einen Radnabenmotor. Diese ist die günstigste Variante und ist somit oftmals bei preiswerteren Modellen zu finden. Möglich sind alle Schaltarten und auch eine Rücktrittbremse. Allerdings nimmt die Variante einen immer geringeren Stellenwert ein und viele greifen lieber auf den Mittelmotor zurück. Grund dafür ist zum einen das höhere Gewicht des E-Bikes und zum anderen der Einfluss auf das Lenkverhalten am Vorderrad aufgrund des hohen Motorgewichts.
[Bild von einem E-Bike Motor am Vorderrad]
Eigenschaften
- Radnabenmotor
- An der Vorderradnabe montiert
- Häufig bei preiswerten E-Bike-Modellen zu finden
Vor- und Nachteile
Vorteile |
Nachteile |
Für alle Schaltarten geeignet |
Hohes Motorgewicht erschwert die Lenkung |
Rücktrittbremse möglich |
Frontmotor belastet Fahrradgabel |
Preiswerte Variante |
Mittelmotor
Anders als der Vordermotor überzeugt der Mittelmotor mit einer optimalen Schwerpunktverlagerung. Er ist nämlich im Bereich des Tretlagers angebracht. Die Bauweise ist kompakt und sorgt für einen tiefen Schwerpunkt des Gefährts. Entsprechend bietet die E-Bike Motorposition durch das leichte Gewicht ein gutes Fahrgefühl. Darüber hinaus ist der Stromverbrauch durch die direkte Kraftübertragung geringer. Auch hier ist eine Rücktrittbremse möglich.
Auf der anderen Seite werden durch die Position des Motors Kette und Ritzel stärker belastet. Zudem müssen Sie für ein E-Bike mit Mittelmotor meist tiefer in die Tasche greifen als für ein Rad mit Vordermotor.
[Bild von einem Mittelmotor an einem E-Bike]
Eigenschaften
- Motor im Bereich des Tretlagers angebracht
- Optimale Schwerpunktverlagerung
- Geringer Stromverbrauch durch direkte Kraftübertragung
Vor- und Nachteile
Vorteile |
Nachteile |
Gute Zugkraft bzw. Traktion |
Häufig teurer |
Gutes Fahrgefühl durch leichtes Gewicht |
Belastung von Kette und Ritzel (Verschleiß) |
Für alle Schaltarten geeignet |
Hinterradmotor
Der Hinterradmotor, auch bekannt als Heckmotor, ist in der Regel an sportlichen E-Bikes zu finden. Es gibt die Möglichkeit, eine Kurbel mit drei Blättern zu fahren, was für eine größere Übersetzungsbandbreite sorgt. Bei dieser Motorposition ist zudem eine Aufladung des Akkus durch Rekuperation möglich. Das bedeutet, Energie wird zurückgewonnen. Dabei werden Schaltkomponenten und Kette nur geringfügig belastet und das Fahrwerk ist geräuscharm. Allerdings gestaltet sich der Radwechsel meist etwas aufwändiger als bei den anderen E-Bike Motorpositionen.
[Bild von einem E-Bike Motor am Hinterrad]
Eigenschaften
- Meist an sportlichen E-Bikes vertreten
- Energierückgewinnung möglich
- Größere Übersetzungsbandbreite
- Geräuscharmes Fahrwerk
Vor- und Nachteile
Vorteile |
Nachteile |
Geringfügige Belastung von Schaltkomponenten und Kette |
Gewicht liegt größtenteils auf dem hinteren Bereich |
Sehr leistungsstark |
Radwechsel meist etwas aufwändiger |
Akku-Aufladung während der Fahrt möglich (Rekuperation) |
Entscheidungskriterien bei der Wahl der Motorposition
Grundsätzlich gilt es, bei der Entscheidung für oder gegen ein Fahrrad zunächst Gedanken darüber zu machen, wie sie das Rad einsetzen möchten. Fahren Sie hauptsächlich im Stadtverkehr und nutzen das Gefährt viel im Alltag, beispielsweise für Erledigungen oder um zur Arbeit zu kommen? Oder möchten Sie damit lange Strecken fahren und Ausflüge unternehmen? Für sportliche Fahrer eignet sich zum Beispiel ein E-Bike mit Hinterradmotor am besten.
[Bild von einer Person auf einem E-Bike mit Hinterradmotor in Sportkleidung während einer Fahrradtour]
Auf der anderen Seite spielt auch der Preis eine entscheidende Rolle. E-Bikes mit Vorderradmotor sind in der Regel die preiswertesten Modelle. Allerdings beeinflusst das hohe Motorgewicht am Vorderrad die Lenkung. Das sollten Sie im Hinterkopf behalten. Darüber hinaus sollten Sie auch auf technische Daten wie Reifen, Bremsen, Rahmen, Schaltung und Ausstattung achten. Dazu gehören die Beleuchtung und Sicherheitsattribute. Zu guter Letzt muss Ihnen das Rad natürlich auch gefallen. Daher ist das Design auch von großer Bedeutung.
Fazit: Welche E-Bike Motorposition ist die beste?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Vielmehr kommt es auf die persönlichen Präferenzen und den Einsatz des Bikes an. Für sportliche Fahrer ist zum Beispiel der Hinterradmotor die optimale E-Bike Motorposition. Sie ist leistungsstark, geräuscharm und der Akku kann während der Fahrt aufgeladen werden. Für alltägliche Fahrten reicht aber auch ein Rad mit Vorderrad- oder Mittelmotor.
Jede dieser Motorpositionen hat ihre Vor- und Nachteile. Grundsätzlich bieten Räder mit Hinterrad- und Mittelmotor die besten Fahreigenschaften. Der Vorderradmotor hat aber in Sachen Preis deutlich die Nase vorne. Am wichtigsten ist schlussendlich, dass Sie sich auf Ihrem E-Bike wohlfühlen. Daher sollten Sie vor der Kaufentscheidung E-Bikes mit allen drei Motorpositionen Probe fahren.