Titelbild: CC by Ronald Restrepo auf Unsplash
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Schaltgruppen beim MTB?
- Welche Bestandteile hat eine Gruppe?
- Wie funktioniert die MTB Schaltung?
- SRAM Schaltgruppen
- Shimano Schaltgruppen
- Unterschied zwischen SRAM und Shimano
- MTB Schaltung: mechanisch oder elektrisch?
- Wie teuer muss eine MTB Schaltgruppe sein?
- Wie viele Gänge sollte ein MTB haben?
- Fazit: MTB Schaltgruppen
Ohne Schaltgruppe ist ein Mountainbike nicht mehr als Rahmen, Räder, Dämpfer und Lenker. Wirklich funktionstüchtig ist es also nicht. Die MTB Schaltgruppe ist nämlich maßgebend für den Antrieb verantwortlich und kann einen Einfluss auf die Performance haben. Dabei kommt es auf die Marke, den Preis und die Verarbeitungsqualität an. Zu den größten Herstellern von Schaltgruppen beim MTB gehören Shimano und SRAM. Inwiefern sich diese beiden Gruppen unterscheiden und was eine Schaltgruppe überhaupt ist, erfahren Sie nachfolgend.
Was sind Schaltgruppen beim MTB?
Zur Schaltgruppe gehören mehrere Komponenten, die generell in zwei Kategorien eingeteilt werden können: Antrieb und Bremsen. Zu den Antriebskomponenten gehören die Kurbel am Tretlager, die Kette, sowie Kettenblätter vorne, die Kassette hinten, der Umwerfer, das Schaltwerk und die Schalthebel. Damit ist die Schaltgruppe am MTB quasi für den Antrieb des Bikes verantwortlich. Zum anderen gehören zur Schaltgruppe auch die Bremsen (Bremskörper) und der Bremshebel. Die einzelnen Bestandteile schauen wir uns im Folgenden noch einmal genauer an.
Welche Bestandteile hat eine Gruppe?
- Kurbel am Tretlager: Mit den Pedalen verbunden ist die Tretkurbel, die dank der Kraftübertragung die Antriebsgruppe in Gang bringt.
- Kette: Als Verbindung zwischen Kettenblättern und Kassette sorgt die Kette für den Antrieb des Mountainbikes.
- Kettenblätter: Die Anzahl der Kettenblätter gibt Aufschluss über die Anzahl der Gänge, die dem Bike zur Verfügung stehen.
- Kassette: Sie befindet sich am Hinterrad, besteht aus mehreren Zahnkränzen – auch Ritzel genannt – und bestimmt die Gangzahl.
- Umwerfer: Er verschiebt den Lauf der Kette über die einzelnen Ritzel der Kassette, wird aber bei Einfach-Schaltungen mit nur einem Kettenblatt vorne nicht benötigt.
- Schaltwerk: Das Schaltwerk verschiebt den Lauf der Kette über die Kettenblätter
- Schalthebel: Er befindet sich direkt am Lenker, dient als Kontrollelement und leitet den Schaltvorgang über das Schaltwerk und den Umwerfer ein.
- Bremsen: Auch die Bremse darf bei der MTB Schaltgruppe nicht fehlen. Es gibt sie in verschiedenen Kategorien und der Trent geht zu einer Kombination aus verschiedenen Komponenten.
Wie funktioniert die MTB Schaltung?
Generell lassen sich Ketten- und Nabenschaltungen unterscheiden, wobei beim Mountainbike stets Kettenschaltungen verbaut sind. Hier wird die Kette durch einen Arm über die Zahnräder gezogen. Die Anschläge verhindern, dass der Arme die Kette zu weit zieht. Aus der Kombination aus Ritzel und Kettenblättern, ergeben sich verschiedene Übersetzungen. Je nach Position des Umwerfers, wird die Kette über unterschiedliche Ritzel geleitet.
Während MTBs mit einem oder zwei Kettenblättern (1-fach- oder 2-fach-Schaltung) häufig anzutreffen sind, werden 3-fach-Schaltungen bei Mountainbikes nicht mehr oft verbaut – am ehesten noch bei Touren-MTBs. Dabei gilt: Großes Ritzel, kleine Übersetzung; kleines Ritzel, große Übersetzung. Die Übersetzung gibt Aufschluss darüber, wie oft sich das Hinterrad bei einer Kurbelumdrehung dreht. Es gibt eine Reihe von Herstellern für Schaltgruppen beim MTB. Zu den bekanntesten auf dem Markt gehören SRAM und Shimano.
SRAM Schaltgruppen
Mit Fokus auf Sportlichkeit und Innovation bietet SRAM Schaltkomponenten, die nicht nur als Gruppe erhältlich sind, sondern auch kombiniert werden können. Bekannt ist de Hersteller für den 1- und 2-fach-Antrieb, darunter die High-End-Gruppen („Eagle“), die als mechanische wie auch als elektronische Variante verfügbar sind.
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Shimano Schaltgruppen Übersicht
- GX
- GX Eagle
- GX Eagle AXS
- NX
- NX Eagle
- X0
- X01
- X01 Eagle
- X01 Eagle eTap AXS
- X1
- X5
- X7
- X9
- XX
- XX1
- XX1 Eagle (AXS)
- XX SL Eagle Transmission
- XX Eagle Transmission
Shimano Schaltgruppen
Der japanische Hersteller Shimano hat eine breite Palette an Schaltgruppen – ob Standard-Modell oder High-Tech-Lösung. Die Rapid-Fire-Technologie ermöglicht es Fahrern mit nur einem Drücken gleich mehrere Gänge zu schalten. Für ambitionierte Fahrer lohnt sich definitiv der Kauf eines der hochpreisigen Modelle. Shimano MTB-Schaltgruppen stehen für Präzision, hochwertiges Material, leichtes Gewicht und Leichtgängigkeit.
Bild: CC by Tower Electric Bikes auf Unsplash
Shimano Schaltgruppen Übersicht
- Acera
- Alivio
- Altus
- Deore
- Deore XT
- Saint
- SLX
- Tourney
- XT Di2
- XTR
- XTR Di2
- Zee
Was ist der Unterschied zwischen SRAM und Shimano?
Wie schon erwähnt, gewinnt die Kombination verschiedener Komponenten immer mehr an Beliebtheit. In eben diese Richtung entwickelt sich auch der Hersteller SRAM, denn er verzichtet auf Komplettgruppen und stellt einzelne Schaltkomponenten und Bremsen unabhängig voneinander zur Verfügung. Dabei haben Sie auch die Möglichkeit, Bremsen oder Schaltungen von anderen Marken zu verbauen.
Auf der anderen Seite bietet Shimano Antrieb und Bremsen unter anderem als Komplettgruppe an. Dabei profitieren Sie von Komponenten, die komplett aufeinander abgestimmt sind.
MTB Schaltung: mechanisch oder elektrisch?
Damals gab es ausschließlich mechanische Schaltungen beim MTB. Heute finden sich auf dem Markt auch elektronische Schaltungen. Während bei einer mechanischen Schaltung Schaltwerk und Umwerfer über Schaltzüge betätigt werden, funktioniert die elektronische Schaltung über elektronische Impulse. Beide Varianten haben jeweils Vor- und Nachteile, die wir nachfolgend beleuchten.
Vorteile einer mechanischen Schaltung
Generell ist gegen mechanische Schaltungen nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Sie bieten sogar einige Vorteile. So haben sie ein leichteres Gewicht als akkubetriebene Schaltgruppen, was sich vor allem bei Disziplinen wie MTB Marathon – wo Ausdauer eine wichtige Rolle spielt – als großer Vorteil herausstellt. Des Weiteren sind mechanische Schaltgruppen auch preistechnisch attraktiver als die elektronische Variante. Damit lässt sich viel Geld sparen. Und auch Ersatzteile sind leichter zu beschaffen.
Vorteile einer elektronischen Schaltung
Elektronische Schaltgruppen am MTB können sich als neuester Stand der Technik lohnen. Es ist die modernste Variante der Schaltung und bietet eine hohe Präzision beim Schalten. Haben Sie das Signal einmal abgegeben, müssen Sie nicht mehr nachjustieren. Mit einer elektronischen Schaltung können Sie außerdem aus verschiedenen Positionen am Lenker heraus schalten. Das erhöht den Komfort insbesondere bei langen Fahrten. Zudem benötigen Gangwechsel kaum Kraftaufwand, die Schaltung ist einfach zu montieren und braucht kaum Wartung.
Fazit: Mechanisch vs. elektronische Schaltung
Schaltungstyp | Vorteile | Nachteile |
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Mechanische Schaltung |
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Elektronische Schaltung |
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Während die elektronische Schaltung der klare Sieger in Sachen Komfort ist, hat die mechanische Schaltung ein geringeres Gewicht, ist robuster und wird daher häufig auch bei Bikes auf Wettkampf-Niveau verbaut. Insgesamt hängt die Wahl zwischen elektronischer oder mechanischer Schaltgruppe beim MTB von Ihren eigenen Präferenzen, Ansprüchen und Ihrem Fahrstil ab. Legen Sie viel Wert auf Komfort und reibungslose Schaltvorgänge, dann ist die elektrische Variante die richtige für Sie. Mögen Sie es hingegen unkompliziert und günstig, dann ist das mechanische System die richtige Wahl.
Wie teuer muss eine MTB Schaltgruppe sein?
Bei der Wahl der passenden Schaltgruppe spielt ohne Frage meist auch der Preis eine Rolle. Dabei gilt generell: Je höher die Investition, desto mehr bekommt man. Schaltgruppen höherer Preisklassen – ob mechanisch oder elektrisch – sind effizienter, langlebiger und einfacher in der Bedienung, also im Schaltvorgang. Für Hobbyfahrer reicht aber oftmals auch schon eine preiswertere Schaltgruppe fürs MTB. In jeden Fall sollten Sie die Schaltung vor dem Kauf einmal getestet haben.
Wie viele Gänge sollte ein MTB haben?
Viele meinen, dass das MTB umso besser ist, je mehr Gänge es hat. Tatsächlich ist diese Annahme ein Irrglaube! Die Anzahl der Gänge hat nicht zwingend etwas mit der Leistung des Bikes zu tun. Dafür schauen wir uns kurz an, wie die Kraftübertragung überhaupt funktioniert. Kleinere Gänge helfen besonders bei extremen Anstiegen. Dabei dreht sich das Hinterrad im Vergleich zur Tretkurbel weniger. Bei größeren Gängen hingegen dreht sich das Hinterrad im Vergleich zur Kurbel häufiger.
Beim MTB ermöglichen die Gänge über eine große Übersetzungsbandbreite eine konstante Kraftübertragung. Die Gangzahl ist aber nicht mit der Übersetzungsbandbreite gleichzusetzen. Sie ergibt sich, wenn Sie die Kettenblätter vorne mit der Ritzelanzahl hinten multiplizieren: die rechnerische Anzahl an verfügbaren Gängen. Die Übersetzungsbandbreite auf der anderen Seite beschreibt die Spanne zwischen dem leichtesten und dem schwersten Gang. Und diese kann dieselbe sein – egal, ob 10 oder 20 Gänge. Sie ist also die wichtigere Größe.
Fazit: MTB Schaltgruppen
Die MTB Schaltgruppe ist essenziell, wenn es um den Antrieb des Bikes geht. Dabei gibt es eine breite Auswahl an Herstellern und Varianten – von hochpreisig bis preiswert, ob mechanisch oder elektrisch. Zu den bekanntesten Marken gehören SRAM und Shimano. Einige Modelle haben wir obenstehend aufgelistet (Shimano Schaltgruppen Übersicht und SRAM Schaltgruppen Übersicht). Während SRAM auf Komplettgruppen verzichtet und einzelne Schaltgruppen herstellt, handhabt es Shimano anders: Das Unternehmen bietet Antrieb und Bremsen mitunter auch als Komplettpaket an. Welches die richtige Schaltgruppe für Sie ist, hängt letzten Endes von Ihren persönlichen Ansprüchen, Ihren Präferenzen und Ihrem Fahrstil ab. In jedem Fall ist mindestens eine Probefahrt vor dem Kauf ratsam.