MTB Kette wechseln: Ein einfacher Guide für reibungslose Abenteuer

MTB Kette Nahaufnahme
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MTB Kette wechseln: Ein einfacher Guide für reibungslose Abenteuer

Titelbild: CC by Ippicture auf Pixabay

Das Fahrradfahren mag noch so viel Spaß machen – besonders mit dem Mountainbike, das hügelige und schlottrige Gelände ohne Weiteres meistert. Doch die Kette ist ein Verschleißteil. Das bedeutet, dass Sie früher oder später die MTB-Kette wechseln müssen. Was Sie dafür brauchen und wie das Ganze funktioniert, erfahren Sie nachfolgend.

Wann und wie oft sollte die MTB Kette gewechselt werden?

Generell gibt es zwei Situationen, in denen Sie die MTB-Kette wechseln müssen: wenn sie verschlissen ist oder Sie auf eine komplett andere Schaltgruppe wechseln. Natürlich müssen das Rad und all seine Komponenten gepflegt und regelmäßig gewartet werden. Doch selbst die beste Pflege verhindert nicht den Verschleiß, der über lang oder kurz entsteht. Insbesondere, wenn Sie mit Ihrem Mountainbike gerne und häufig auf abschüssigen Geländen unterwegs sind und die Kette entsprechend viel Dreck und Nässe ausgesetzt ist.

Mann fährt auf einem MTB im Wald

Bild: CC by Axel Brunst auf Unsplash

Der permanente Zug auf der Kette sowie die Reibung zwischen den beweglichen Teilen führt dazu, dass letztendlich Spiel zwischen den Gliedern entsteht. Die Kette wird also insgesamt länger. Daher sollten Sie die Kette immer im Auge behalten und rechtzeitig tauschen. Das verlängert außerdem die Lebensdauer von Kettenblatt und Kassette – Bauteile, deren Austausch mit weitaus höheren Kosten verbunden ist als der Kauf einer neuen Kette. Tauschen Sie Ihre MTB-Kette nicht regelmäßig aus, droht also nicht nur das Reißen der Kette, sondern ein Schaden an den teureren Bauteilen am Mountainbike, was es tunlichst zu vermeiden gilt.

Sind Sie sich nicht sicher, ob Ihr MTB eine neue Kette benötigt, machen Sie den Check mit einer Kettenverschleißlehre: Sofern die lange Nase dieser zwischen den Kettengliedern hängenbleibt, lässt sich die Kette noch weiterfahren.

Welche Mountainbike Kette brauche ich?

Kette ist nicht gleich Kette. Steht bei Ihnen der Kettenwechsel vor der Tür, sollten Sie bestens vorbereitet sein und die passende Kette zur Hand haben. Sie muss kompatibel und für den Antrieb freigegeben sein. Daher wird grundsätzlich empfohlen, auf Original-Zubehör vom Hersteller zurückzugreifen, auch wenn diese in der Regel höhere Preise mit sich bringen. Hier gilt oft: Wer billig kauft, kauft zweimal.

Während viele moderne MTBs auf einen 1X-Antrieb setzen, gibt es auch einige Bikes mit 10, 11 oder 12 Gängen. Beim Kauf einer Kette finden Sie die notwendigen Informationen auch relativ schnell. Das verhindert, dass Ihnen bei der Wahl ein Fehler unterläuft. Um herauszufinden, wie viele Gänge Ihr Gefährt hat, zählen Sie die Kettenringe der hinteren Kassette und diese Zahl multiplizieren Sie mit der Anzahl der Kettenringe an der Front.

Besonders zu empfehlen sind Ketten von namhaften Herstellern wie SRAM, Shimano, Wippermann, KMC und SunRace.

Ein letzter Tipp: Haben Sie sich für einen bestimmten Antrieb entschieden, empfiehlt es sich, immer eine entsprechende Kette in Reserve zuhause zu haben.

Vor dem Kettenwechsel: Kette reinigen

Die richtige Pflege ist grundlegend für die Langlebigkeit der Komponenten an einem Bike. Damit Sie Ihre MTB-Kette seltener wechseln müssen, können Sie sie erstmal säubern und so instandhalten. Um die Kette gründlich zu reinigen, brauchen Sie folgende Hilfsmittel: kleine Bürste, Wasser und Spülmittel, feuchter Lappen, Ritzelbürste und zu guter Letzt Kettenöl, um die Kette wieder ordentlich laufen zu lassen.

Fahrrad Reifen und Kette werden gereinigt

Bild: CC by OleksandrP auf Pexels

Entfernen Sie zunächst grobe Verschmutzungen mit Spüli-Wasser und einer kleinen Bürste, beispielsweise eine alte Zahnbürste. Anschließend wird der restliche Dreck mit einem feuchten Lappen entfernt und die Kette getrocknet. Auch der Antrieb darf nicht vernachlässigt werden: Mit einer Ritzelbürste gelangen Sie gut in die Zwischenräume und befreien so die Ritzel und Kettenblätter von groben Verschmutzungen. Auch diese Komponente darf nun mit Spüli-Wasser gereinigt werden, bevor die Kette schließlich mit Kettenöl geschmiert wird.

Generell empfehlen MTB-Hersteller die Kette etwa alle 100 Kilometer gründlich zu reinigen bzw. nach Schlechtwetterfahrten kurz abzuwischen, zu trocknen und neu zu ölen.

Benötigte Werkzeuge für den MTB Kettenwechsel

Bevor es an die Arbeit geht, sind Sie am besten bedient, wenn Sie sich zunächst einmal die benötigten Werkzeuge zurechtzulegen. Optimale Vorbereitung ist das A und O! Die folgende Übersicht zeigt, welche Werkzeuge das sind:

  • Kettenverschlussgliedzange, um das Kettenschloss zu öffnen
  • Kettennieter, um die neue Kette zu kürzen und ggf. die Kette zu öffnen und zu vernieten
  • Putzlappen, um Ordnung in der eigenen kleinen Werkstatt zu halten
  • Montageständer und Arbeitsunterlage
  • Kettenöl

Übrigens: Einige Multitools verfügen bereits über einen kleinen Kettennieter.

Werkzeug für den Kettenwechsel

Bild: CC by Tom Conway auf Unsplash

MTB Kette wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die MTB-Kette zu wechseln gehört zum kleinen Einmaleins für Hobbyschrauber und -radler. Habe Sie die oben aufgeführten Werkzeuge bereitgelegt, kann der Wechsel der Kette auch schon loslegen. Folgen Sie dafür einfach diesen Schritten:

  1. Alte Kette abnehmen
  2. Kette kürzen
  3. Neue Kette auflegen
  4. Kette verschließen

Alte Kette abnehmen

Im ersten Schritt wird die Kette abgenommen. Dafür schalten Sie hinten auf da kleinste Ritzel. Anschließend stellen sich zwei Fragen: Hat Ihr MTB ein Kettenschloss? Und welches Schaltwerk ist verbaut?

Bei einem Kettenschloss positionieren Sie dieses unten – zwischen Kettenblatt und unterem Schalträdchen. Nehmen Sie dann die Spannung von der Kette und öffnen das Kettenschloss per Hand oder mit einer Kettenverschlussgliedzange, um die Kette aus dem Schaltwerk auszufädeln. Um die Kette zu öffnen, gehen Sie je nach Schaltwerk wie folgt vor:

  • SRAM-Schaltwerk: Drücken Sie die Laschen mit zwei Fingern zusammen und schieben sie mit der anderen Hand gegeneinander.
  • Shimano-Schaltwerk: Hier können Sie die Spannung mithilfe eines kleinen, grauen Hebels reduzieren, den Sie nach rechts umlegen.

Merke: Nach dem Öffnen des Kettenschlosses, lässt sich die Kette nicht mehr verwenden!

Hat Ihre MTB-Kette kein Kettenschloss, setzen Sie den Kettennieter in der Mitte eines beliebigen Nietstifts an und drücken den Stift komplett aus der Lasche. An dieser Stelle können Sie die Kette nun trennen und abnehmen, indem Sie die Kette aus dem Schaltwerk fädeln.

Kette kürzen

Bevor Sie die Kette kürzen können, gilt es die richtige Kettenlänge für Ihr Mountainbike zu bestimmen. Generell können Sie einfach die Länge der alten Kette übernehmen. Das ist allerdings nur möglich, sofern die Länge der alten Kette optimal war. Und das ist sie nur in den seltensten Fällen, denn sonst wäre ein Wechsel aufgrund von Verschleiß gar nicht notwendig.

Um die richtige Kettenlänge also neu zu ermitteln, gilt es die Hinweise des Herstellers zu beachten. Alternativ können Sie folgendermaßen vorgehen: Schalten Sie auf den leichtesten Gang, legen Sie die Kette auf das Ritzel (größtes Ritzel bei leichtestem Gang) und das größte Kettenblatt und fädeln Sie die Kette durch den Schaltwerkskäfig.

Anschließend ziehen Sie die beiden Enden der Kette zueinander bis das Schaltwerk fast vollständig durchgestreckt ist und setzen Sie eine Markierung am entsprechenden Bolzen. Dort kürzen Sie dann die Kette mithilfe des Kettennieters. Dafür drücken Sie an der gewünschten Stelle einen Nietstift heraus und ziehen die überschüssigen Glieder einfach ab.

Beachten Sie beim Kettenschloss, dass die Kette zwei Enden mit Innenlaschen haben muss. Das Schloss selbst ersetzt die fehlenden Außenlaschen. Ohne Kettenschloss muss ein Ende der Kette mit Innenlasche und eines mit Außenlasche abschließen.

Neue Kette einfädeln

Nun legen Sie die gekürzte Kette mit einem Ende auf das kleinste Ritzel der Kassette. Fädeln Sie die Kette vorne um die Kurbel und hinten durch das Schaltwerk. Bei Zweifach-Systemen wird der Kettenstrang vorne auch durch den Umwerfer geführt.

Achten Sie dabei auf die Laufrichtung der Kette. Diese ist in der Regel durch einen eingravierten Pfeil zu erkennen. Shimano-Ketten sind nur von einer Seite graviert. Diese muss nach Außen zeigen.

Kette verschließen

Haben Sie ein Kettenschloss, folgt die abschließende Montage: Legen Sie dafür die Kette auf das kleinste Ritzel, um die Spannung rauszunehmen oder verwenden Sie dafür eine Klammer. Anschließend legen Sie, sofern Kettenschloss vorhanden, die Kette auf den Zahnkranz, das Kettenschloss über die Kettenstrebe und drücken mit gezogener Bremse auf die Kurbel, bis das Schloss schließlich einrastet.

Bei Ketten ohne Kettenschloss funktioniert das Ganze wie folgt: Sie drücken mit dem Kettennieter einen neuen Nietstift durch die Laschen der Kettenglieder bis dieser einrastet. Daraufhin können Sie den überstehenden Teil des Stiftes ganz einfach mit einer Zange abbrechen. Achten Sie allerdings darauf, dass die Kettenglieder dabei nicht verbogen werden.

Tipps und Tricks für einen erfolgreichen MTB Kettenwechsel

Vorbereitung ist das A und O: Stellen Sie sicher, dass Sie vor Beginn des Kettenwechsels beim Mountainbike alle benötigten Werkzeuge griffbereit haben. Dazu gehören eine neue Kette, ein Kettennieter, ein Putzlappen und Kettenöl sowie ggf. eine Kettenverschlussgliedzange und ein Montageständer.

Kassette und Kettenblätter kontrollieren: Sind Sie schon am Schrauben sollten Sie auch gleich noch den Zustand der Kassette und der Kettenblätter überprüfen und diese reinigen. Eine abgenutzte Kassette oder Kettenblätter können nämlich einen schnelleren Verschleiß herbeiführen und der Ersatz dieser Teile kann unter Umständen ziemlich teuer werden.

Richtige Länge bestimmen: Damit das Einsetzen der neuen Kette ohne Probleme verläuft, ist es wichtig, die richtige Länge der Kette zu bestimmen. Dafür schauen Sie entweder in den Hinweisen des Herstellers nach oder folgen unserer kurzen Anleitung oben.

Richtiges schmieren: Nach der Montage der neuen Kette sollten Sie diese gründlich mit einem hochwertigen Kettenöl schmieren. Doch zu viel Öl ist auch nicht gut, da er Staub und Schmutz anziehen kann und das wiederum die Lebensdauer verkürzt.

Schaltung justieren: Zu guter Letzt sollten Sie bevor Sie zum nächsten Abenteuer aufbrechen, die Schaltung Ihres Mountainbikes überprüfen und bei Bedarf eine Feinjustierung an den Schaltungszügen durchführen. So stellen Sie sicher, dass die Schaltung reibungslos funktioniert und die Kette nicht überspringt.

[Bild: MTB auf Montageständer]

Mountainbike Kette instand halten: Tipps für die optimale Pflege

Regelmäßig reinigen: Generell ist bekannt, dass eine regelmäßige Reinigung aller Fahrradkomponenten deren Lebensdauer verlängert. So verhält es sich auch bei der Mountainbike Kette. Es wird empfohlen die Komponenten immer nach Schlechtwetterfahrten, mindestens aber alle 100 Kilometer gründlich zu reinigen. Das gelingt mit einem feuchten Lappen, Spüli-Wasser und einer kleinen Bürste.

Kette ölen: Nicht nur das Reinigen und anschließende Trocknen selbst ist wichtig. Danach sollten Sie die Kette nämlich immer mit einem hochwertigen Kettenöl schmieren. Eine dünne Schicht reicht vollkommen aus und überschüssiges Öl sollten Sie mit einem sauberen Lappen entfernen.

Überlastung vermeiden: Weiter sollten Sie zumindest versuchen, Überlastungssituationen zu vermeiden. Schalten Sie also bei steilen Anstiegen nicht unbedingt in einen hohen Gang. Das belastet die Kette und andere Antriebskomponenten unnötig.

Schonend schalten: Zu guter Letzt ist es wichtig, dass Sie Schaltvorgänge nicht unbedingt unter Last vornehmen, da dies die Kette wie auch die Schaltung belasten kann. Reduzieren Sie stattdessen die Pedalkraft während des Schaltens und die Kette und das Schaltgetriebe als Ganzes zu schonen.

 

Kettenöl fürs Fahrrad

Bild: CC by Hans auf Pixabay

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