Lackschäden am Fahrrad ausbessern: Schritt für Schritt Anleitung

Blaues Fahrrad vor weißem Tor
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Lackschäden am Fahrrad ausbessern: Schritt für Schritt Anleitung

Titelbild: CC by Andrik Langfield auf Unsplash

Während einige ihr Fahrrad „nur“ als das sehen, was es im Großen und Ganzen ist – ein Fortbewegungsmittel – legen andere großen Wert darauf, ihr Fahrrad zu hegen und pflegen. Für Kratzer und Lackschäden am Fahrrad gibt es kein Verständnis. Vermeiden lassen sie sich zwar nicht immer, aber ausbessern schon. Wie Lackschäden entstehen können und wie Sie Ihr Gefährt selbst wieder in Schuss bringen, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel.

Wie entstehe Lackschäden am Fahrrad?

Kratzer und Lackschäden können so gut wie überall passieren. Vom groben Umgang mit dem Werkzeug bei der letzten Reparatur, über einen Sturz bis hin zu Steinschlägen während der letzten Tour. Sie können noch so vorsichtig mit Ihrem Vehikel umgehen: Lackschäden lassen sich nie ganz verhindern. Aber ausbessern lassen sie sich.

Lackschaden ausbessern: Diese Tools benötigen Sie

Bevor die Ausbesserung losgehen kann, sollten Sie die Unterschiede im Material berücksichtigen. Denn Rahme aus Stahl und Aluminium lassen sich recht unkompliziert bearbeiten. Bei Carbon auf der anderen Seite gilt es Vorsicht walten zu lassen. Hier passiert es durch die Leichtbauweise nämlich schnell, dass man ins Material schmirgelt. Im Zweifel suchen Sie einen Profi auf.

In Eigenregie funktioniert das Ganze aber auch. Dafür benötigen Sie folgende Hilfsmittel:

  • Schleifpapier unterschiedlicher Körnung (400er, 600er und 1200er)
  • Entfetter und Lappen zum Reinigen
  • Grundierung
  • Lack (Sprühlack, Lackstift oder mit Pinsel)
  • Klarlack und ggf. Politur
  • Füllspachtel

Lackschäden ausbessern in nur 5 Schritten

Mit unserer 5-Schritt-Anleitung können Sie kleinere Lackschäden am Rahmen Ihres Fahrrads ausbessern, sodass er (fast) wie neu aussieht. Hier ein Überblick:

  1. Lack anschleifen
  2. Reinigen
  3. Grundierung auftragen
  4. Lack auftragen
  5. Stelle versiegeln und polieren

Schritt 1: Lack anschleifen

Zuerst nehmen Sie das 400er Schleifpapier und arbeiten ganz einfach in vorsichtigen, kreisenden Bewegungen um die betroffene Stelle, um sie aufzurauen und für die folgende Behandlung vorzubereiten. Bei einem Carbonrahmen sollten Sie sofort aufhören, sollte das Schleifpapier erst schwarze Stellen haben.

Schritt 2: Reinigen

Im Anschluss gilt es die Stelle gründlich zu reinigen, von Fett und Staub zu befreien. Denn nur dann haftet der Lack gut. Dafür verwenden Sie einen sauberen Lappen und Entfetter. Ist die Stelle sehr tief, können Sie Unebenheiten mit Füllspachtel ausgleichen. Diesen tragen Sie nach der Packungsanleitung vorsichtig auf und ziehen ihn glatt, bevor er trocknet. Schließlich wiederholen sie die ersten beiden Schritte.

Schritt 3: Grundierung auftragen

Kleben Sie nun die betroffene Stelle ab und behandeln Sie sie mit einer Grundierung, während sie den Rest des Gefährts mit Zeitungspapier abdecken. Die Grundierung sorgt dafür, dass der Lack später besser hält. Bis sie getrocknet ist, kann es zwischen zwei und sechs Stunden dauern.

Schritt 4: Lack auftragen

Wie wir sehen ist Vorbereitung das A und O. Doch jetzt geht das Lackieren tatsächlich los. Das können Sie ganz einfach mit einem Pinsel, einem Lackstift oder einem Lackspray erledigen. Entscheiden Sie sich für das Spray, müssen Sie etwas besser aufpassen und die Umgebung gut mit Zeitungspapier ausdecken.

Tragen Sie eine dünne Schicht auf, lassen Sie sie trocknen und begradigen bei Bedarf das Ergebnis mit einem 600er oder 1200er Schleifpapier. Dann tragen Sie die zweite dünne Schicht auf und lassen Sie ebenfalls gut austrocknen, bevor es weitergeht.

Bild: CC by Keiron Crasktellanos auf Unsplash

Schritt 5: Stelle versiegeln und polieren

Zu guter Letzt tragen Sie ebenfalls zwei Schichten Klarlack auf, um die Lackierung zu schützen. Ist dieser getrocknet, beseitigen Sie mit der finalen Politur auch die letzten kleinen Unebenheiten und schon sieht das Rad wie neu aus. Am besten eignet sich dabei eine Politur auf Wachsbasis.

Schutz vor Lackschäden

Lackschäden am Fahrrad können Sie also auch selbst ohne großen Aufwand ausbessern. Wer von vornherein solche Schäden vermeiden oder zumindest das Risiko minimieren möchte, der ist mit einem Steinschlagschutz oder Kettenstrebenschutz gut bedient. Letzterer verhindert, insbesondere bei Geländefahrten, dass die Fahrradkette auf den Rahmen schlägt. Ein weiterer Tipp, um Lackschäden zu vermeiden: Achten Sie beim Transport darauf, dass der Rahmen geschützt ist. Beispielsweise mit einer Decke, einem Karton oder speziellen Bike-Covern.

Lackschäden selbst ausbessern oder zum Fachmann?

Wem das nach zu viel Aufwand erscheint, der kann sich auf überlegen, einen Fachmann aufzusuchen. Dieser übernimmt die Ausbesserung kleiner Kratzer und größerer Unebenheiten im Gegenzug für einen bestimmten Preis. Dieser liegt meist zwischen 30 und 50 Euro. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen.

Wer Zeit hat, Geld sparen und seine Fähigkeiten weiterentwickeln möchte, der kann das Ganze wortwörtlich selbst in die Hand nehmen und den Lackschaden am eigenen Rad nach unserer Anleitung selbst ausbessern. Anzumerken ist aber, dass nicht jeder kleinste Schaden unbedingt ausgebessert werden muss. Nur solche, die tief genug sind um Rost und Korrosion zu verursachen.

Tipps zum Lackschaden ausbessern

Bedarf prüfen: Nicht jeder Schaden muss ausgebessert werden – nur solche, die sehr tief sind

Richtige Farbe: Werfen Sie einen Blick in eine RAL-Tabelle, um den passenden Farbton zu treffen

Schäden vorbeugen: Mit Steinschlagschutz und Kettenstrebenschutz minimieren Sie das Risiko für Lackschäden

Schutz beim Transport: Achten Sie beim Transport darauf, dass alle wichtigen Komponenten geschützt sind

Vorbereitung ist das A und O: Legen Sie sich alle benötigten Hilfsmittel bereit, bevor Sie anfangen

Reinigung: Bevor Sie die Grundierung auf die betroffene Stelle auftragen, reinigen Sie diese gründlich

Umsicht: Insbesondere, wenn Sie mit Lackspray arbeiten, achten Sie darauf, dass die Umgebung ordentlich mit Zeitungspapier abgedeckt ist

Politur auf Wachsbasis: Zur abschließenden Politur nutzen Sie am besten ein Mittel auf Wachsbasis

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