Kostenvergleich: Auto vs. Lastenfahrrad – Was lohnt sich mehr?

Lastenrad mit Kindern
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Kostenvergleich: Auto vs. Lastenfahrrad – Was lohnt sich mehr?

Titelbild: CC by Mark Stosberg auf Unsplash

 

Für viele gilt das Lastenfahrrad als Autoersatz. Es ist klein, wendig und hat Platz für Transportgüter – seien es die Kinder oder der Einkauf. Doch lohnt sich das überhaupt? Und wenn ja, für wen? Der Anschaffungspreis ist nämlich nicht der einzige Faktor, der bei der Entscheidung eine Rolle spielt. Wie viel ein Lastenrad kostet, welche Variante kostentechnisch insgesamt besser abschneidet und wie es um das Preis-Leistungsverhältnis steht, schauen wir uns im Folgenden an.

Anschaffungskosten: Auto vs. Lastenrad

Am Anfang steht der Anschaffungspreis. Wie anfangs schon erwähnt, ist er in der Regel beim Auto deutlich höher als beim Lastenrad. Selbst, wenn Sie sich für ein E-Lastenrad im gehobeneren Preissegment entscheiden. Ein hochwertiges Lastenfahrrad kostet nämlich nur rund 5.000 Euro und damit etwa die Hälfte eines Kleinwagens mit etwa 10.000 Euro Neupreis.

  Kleinwagen Lastenfahrrad
Anschaffung: 10.000 Euro 5.000 Euro
Sprit bzw. Strom: 1.200 Euro 30 Euro
Versicherung: 300 Euro 150 Euro
Werkstatt: 500 Euro 250 Euro
Steuer: 200 Euro -
Betriebs- und Fixkosten Gesamt (pro Jahr): 2.200 Euro 430 Euro

 

Betriebs- und Fixkosten: Auto vs. Lastenfahrrad

Neben dem Kaufpreis spielen aber auch – vor allem auf lange Sicht – die Betriebs- und Fixkosten eine tragende Rolle. Denn diese fallen nicht einmalig, sondern regelmäßig, meist Jahr für Jahr an. Dazu gehören Kosten, die für die alltägliche Nutzung anfallen, darunter Steuer, Versicherung, Sprit und Strom.

Zwar können Sie ein Lastenrad mit E-Motor auch ohne geladenen Akku bewegen, doch das Gewicht geht dann schnell in die Beine. Dazu kommen jährlich anfallende Werkstattkosten, mit denen bei beiden Fortbewegungsmitteln zu rechnen ist.

Sprit- bzw. Stromkosten

Rechnen wir mir einer zurückgelegten Strecke von 15.000 km pro Jahr, liegen die Spritkosten bei einem Verbrauch von 5 Litern pro 100 km und einem Durchschnittlichen Spritpreis von 1,65 Euro bei über 1.200 Euro.

Ein Lastenfahrrad hingegen schafft mit einer vollen Ladung rund 100 km. Rechnen wir mit 500 Ladezyklen (dem Minimum) im gesamten Nutzungszeitraum, liegen die Gesamtkosten bei ca. 100 Euro. Die Stromkosten für 15.000 km liegen also gerade einmal bei rund 30 Euro – ein großer Unterschied.

Werkstatt- und Fixkosten

Auch in dieser Kategorie hat das Lastenfahrrad die Nase vorn. Hier zahlen Sie nämlich nur etwa 150 Euro für die Versicherung und 250 Euro Werkstattkosten. Das Auto hingegen kostet etwa doppelt so viel in der Werkstatt und mit Steuer sowie Versicherung liegen die Kosten zusammen bei rund 1.000 Euro pro Jahr.

Bild: CC by Anton Savinov auf Unsplash

Wertverlust der Transportmittel

Zu berücksichtigen gilt darüber hinaus der Wertverlust des jeweiligen Fahrzeugs. Auch dieser ist beim Auto bekanntlich in den ersten Jahren größer als beim Lastenrad. Gehen wir von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer eines kleinen Neuwagens von etwa vier Jahren aus, beträgt der Wertverlust rund 1.500 Euro im ersten Jahr.

Das Lastenfahrrad hingegen erleidet viel weniger Wertverlust und bleibt auch nach einigen Jahren vergleichsweise wertstabil. Es verliert im ersten Jahr nur rund 250 Euro.

Flexibilität mit dem Lastenfahrrad

Ein weiterer großer Vorteil, den Sie mit einem Lastenrad genießen können, ist die Flexibilität. Das Rad bleibt nämlich von Stau größtenteils verschont. Es gibt zudem ein gut ausgebautes Radwegenetz, die Parkplatzsuche gestaltet sich wesentlich einfacher und auch Parkkosten gibt es in der Regel keine.

Setzen Sie auf im Straßenverkehr auf ein Lastenrad, sind Sie maximal flexibel und tun etwas Gutes was für die Umwelt. Aber nicht nur das!

Vorteil für die Gesundheit

Das Radfahren ist nicht nur vorteilhaft für die Umwelt, sondern auch für Ihre Gesundheit. Schon mit 60 Minuten Radfahren verringern Sie das Risiko

  • für Diabetes,
  • Fettleibigkeit,
  • Erkrankungen der Herzkranzgefäße und
  • Bluthochdruck (um 35 %).

Und: Von der Bewegung profitiert nicht nur Ihr Körper, sondern auch Ihr Wohlbefinden. Denn Sport macht gute Laune.

Für wen lohnt sich ein Lastenrad?

Generell eignet sich ein Lastenrad für alle, die mehr Bewegung in ihren Alltag integrieren und dabei aufs Auto verzichten möchten. Insbesondere empfehlenswert ist das Lastenfahrrad, wenn Sie in der Stadt leben. Dann ist es eine echte Bereicherung und Alternative zum PKW.

Bevor Sie sich ein solches Gefährt kaufen, sollten Sie sich allerdings Gedanken machen, welchem Einsatzzweck es dienen soll. Einkaufshelfer, Familienkutsche oder Tourenrad? Je nachdem, wie Ihre Antwort ausfällt, eignet sich ein anderes Modell mit entsprechender Ausstattung.

Bild: CC by Gaspar Csaki auf Pexels

Was kostet ein gutes Lastenfahrrad?

Eine pauschale Antwort gibt es auch hier nicht. Dabei kommt es nämlich immer auf den Hersteller, das Modell und die gewünschte Ausstattung an. Im Grunde liegt der Preis für ein gutes Lastenfahrrad aber zwischen 4.000 und 7.000 Euro.

Wie schnell ist man mit einem Lastenrad?

Ein herkömmliches Lastenfahrrad fährt etwa 12 km/h. Haben Sie vor, ein elektrisches Lastenrad zu kaufen, können Sie mit rund 25 km/h rechnen. Das Auto dagegen schafft ohne Probleme über 100 km/h. Damit ist grundsätzlich das Auto das schnellere Fortbewegungsmittel.

Ansonsten kommt es aber ganz auf die Strecke an, mit welchem Gefährt Sie schneller am Ziel sind. Das gilt insbesondere im Stadtverkehr, wo ohnehin in der Regel nicht schneller als 50 km/h gefahren werden darf. Oft sogar „nur“ 30 km/h.

Denn das Fahrrad bleibt von Stau größtenteils verschont, was man vom Auto nicht sagen kann. Außerdem ist das Radwegenetz sehr gut ausgebaut und so kommt man mit dem Lastenrad unter Umständen trotz geringerer Geschwindigkeit schneller ans Ziel.

Welches ist das richtige Lastenrad?

Auch hier kommt es auf den individuellen Einsatzzweck an. Sind Sie vorrangig mit Kind unterwegs, empfiehlt sich ein Frontlader. Denn hier befindet sich die Transportbox zwischen Lenker und Vorderrad. So haben Sie Ihren Nachwuchs stets im Blick. Der Hecklader auf der anderen Seite ist seltener vertreten. Dazu gehören zum Beispiel Fahrrad-Taxis.

Einen weiteren Unterschied gibt es in Sachen Antrieb. Cargobikes gibt es meist mit und ohne Elektrounterstützung. Transportieren Sie regelmäßig viel Last oder legen lange Strecken mit Steigungen zurück, könnte ein motorisiertes Modell das Richtige für Sie sein. Dafür müssen Sie allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen als für herkömmliche Lastenräder.

Fazit: So viel kostet ein Lastenrad im Vergleich zum Auto pro Jahr

Klammern wir den Anschaffungspreis mal aus, liegen die Kosten beim Auto bei rund 2.200 Euro auf einer gefahrenen Strecke von 15.000 km. Dadurch ergeben sich Kosten von 0,15 Euro pro Kilometer. Beim Lastenfahrrad hingegen liegen die Gesamtkosten (ohne Anschaffungskosten) bei rund 430 Euro, also nur 0,03 Euro pro Kilometer.

Damit ist das Lastenrad preistechnisch der Sieger in unserem Kostenvergleich. Allerdings kommt es natürlich immer auch auf das gewählte Gefährt, den Einsatzzweck und die persönlichen Wünsche und Anforderungen an. Im Stadtverkehr eignet sich das Lastenfahrrad hervorragend als Alternative. Wer allerdings häufig Autobahn oder Landstraße fährt, der ist ohne Frage mit einem Auto besser bedient.

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