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Für abenteuerlustige, aktive Menschen, aber auch Familien sind Ausflüge in die Natur oder in andere Städte eine tolle Aktivität bei gutem Wetter. Denn man erlebt nicht nur etwas, sondern tut gleichzeitig auch etwas für seine Fitness und Gesundheit.
Dabei gibt es aber einiges zu beachten. Einfach so drauf losfahren ist nur in den seltensten Fällen eine gute Idee. Damit Sie bestens für ihre Fahrradtour vorbereitet sind, geben wir Ihnen anbei die wichtigsten Tipps an die Hand.
Wie lange kann man am Stück Fahrradfahren?
Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht, da es natürlich immer auf die individuelle Fitness und den gesundheitlichen Voraussetzungen ankommt. Während Normalsportliche gut und gerne 50 Kilometer und trainierte Fahrerinnen und Fahrer zwischen 70 und 100 Kilometer am Tag schaffen können, sieht das bei völlig untrainierten Personen nochmal anders aus.
Wie viel km am Tag Fahrrad für Anfänger?
Anfänger im Fahrradfahren, die also nicht trainiert sind, sollten sich nicht übernehmen, sondern mit 20 bis 30 Kilometer am Tag starten. Bei der Planung der Tagesetappen sollten Sie auch immer die Gesamtstrecke im Blick behalten. Beträgt diese beispielsweise 150 Kilometer und sie nehmen sich vor 25 Kilometer am Tag zu fahren, sollten Sie 6 Etappen einplanen.
Vergessen Sie aber nicht auch mindestens einen Ruhetag einzuplanen. Und planen Sie am besten vorher auch schon, zu welcher Tageszeit Sie fahren wollen. Gerade im Sommer empfiehlt es sich, nicht gerade zur Mittagszeit zu fahren, wenn die Sonne am höchsten steht. Das kann schnell auf den Kreislauf gehen.
Ein weiterer Punkt: Insbesondere Anfänger sollten sich und ihren Hintern langsam an den Sattel gewöhnen und daher vorab regelmäßig auf dem Fahrrad fahren. So leiden Sie bei der Fahrt nicht unter Schmerzen und die Tour wird dadurch nicht beeinträchtigt. Wichtig ist es aber auch, den richtigen Sattel zu finden.
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Der richtige Sattel
Die Auswahl an Satteln ist enorm. Da fällt die Entscheidung schwer, gerade für Personen, die sich nicht sehr gut mit der Materie auskennen. Doch den passenden Sattel zu finden ist vor allem für lange Fahrradtouren essenziell. Immerhin verbringen Sie darauf mehrere Stunden.
Es gibt Sattel in unterschiedlichen Breiten und unterschiedlichen Härtegraden. Dabei gilt: Je schmaler der Sattel, desto mehr Druck auf den Blutgefäßen der Genitalien. Breite Sattel auf der anderen Seite haben einen positiven Einfluss auf den Blutfluss und unterstützen die Beckenknochen. Für lange Fahrten greifen Sie also besser zu breiteren Satteln.
Wer bei der Auswahl des Sattels Geld sparen möchte, der sollte auf eine harte Sitzfläche achten. Denn obwohl ein weicher Sattel zwar als bequem gilt, wird er nach einer gewissen Zeit ungemütlich und fängt an zu drücken. Daher raten Fachleute generell zu straffen Satteln.
Ebenso wichtig ist aber auch die richtige Einstellung des Sattels. Damit meinen wir nicht nur die Höhe, sondern auch die Neigung, um eine angenehme Sitzposition zu gewährleisten.
Vorbereitung der Fahrradtour ist das A und O
Bevor die Fahrradtour beginnen kann, geht es an die Vorbereitung. Dabei gilt es unter anderem festzulegen, wohin es geht. Abhängig vom Ziel können Sie anschließend ermitteln wie lang die Strecke insgesamt ist und wie Sie sie aufteilen möchten.
Route und Stopps planen
Fahren Sie beispielsweise vom Bodensee zum bayrischen Königssee, ist die Fahrradtour ganze 418 km lang, die Sie in mehrere Etappen unterteilen können. So zum Beispiel sechs Etappen à ca. 70 km. Übernachten können Sie auf einem Campingplatz oder im Hotel.
Fahrrad vorbereiten
Je nachdem, wo deine Reiseroute entlangführt und wie der Boden aussieht, reichen zum Beispiel auf Asphalt Reifen mit flachem Profil. Wer viel im Gelände oder auf Feldwegen fährt, der ist mit grobem Profil besser bedient, da solche Reifen sehr widerstandsfähig sind.
Darüber hinaus gilt es natürlich vor der Abfahrt die Kette, die Bremsen und die Schaltung zu testen, gegebenenfalls einen Gepäckträger zu montieren und Zubehör wie die Beleuchtung und Klingel zu prüfen.
Was darf bei einer Fahrradtour nicht fehlen?
Was bei einer Fahrradtour keinesfalls fehlen darf, Sie aber nicht kaufen können, ist Kondition. Dafür empfiehlt es sich schon vor der Fahrradtour regelmäßig aufs Rad zu steigen und zu trainieren, damit Sie die täglichen Etappen auch ohne Probleme schaffen und die Fahrradtour genießen können.
Des Weiteren gibt es aber auch eine Reihe an Dingen, die Sie immer dabeihaben sollten. Welche das sind, erfahren Sie nachfolgend.
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Fahrt mit Gepäck testen
Noch mehr als bei klassischen Reisen mit Koffer gilt es, unnötiges Gepäck zu vermeiden. Immerhin müssen Sie es auf dem Rücken oder dem Gepäckträger mitschleppen. Wichtige Gegenstände sollten Sie aber dennoch immer dabeihaben. Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, was Sie benötigen und was eher Nice-To-Have ist und unternehmen Sie eine Testfahrt mit Ihrem Gepäck, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
Wie bereits erwähnt, gilt es beim Packen auf ein leichtes Gewicht zu achten. Dennoch wollen wir keine wichtigen Gegenstände vergessen. Daher empfiehlt es sich, vorab eine Liste zu schreiben und sie am besten noch zweimal zu prüfen. Wichtig sind eine wasserdichte Fahrradtasche und Regenkleidung, um für jedes Wetter vorbereitet zu sein.
Hier eine Checkliste für Ihre Fahrradtour:
- Regenkleidung
- Funktionskleidung
- Bequeme Sportschuhe
- Wechselwäsche, Schlaf- und Badekleidung
- Taschenlampe bzw. Stirnlampe
- Reiseapotheke inkl. Notfallset und Sonnencreme
- Ladekabel und Powerbank
- Geld, Ausweis und Versicherungskarte
- Wasser und Proviant
- Campingkocher, Zelt und Schlafsack
Reparatur-Kit für den Notfall
Was neben Wasser, Proviant und Wechselklamotten ebenfalls nicht fehlen darf sind Werkzeuge und ggf. Ersatzteile, sodass Sie im Falle einer Panne nicht aufgeschmissen sind, sondern kleine Reparaturen selbst durchführen können. Dazu gehört alles, was Sie brauchen, um einen Reifen zu wechseln, die Kette wieder einzuspannen und zu ölen.
Hier eine Checkliste:
- Fahrradschloss
- Beleuchtung und Klingel
- Kettenöl und Ersatzkette
- Kleines Fahrradwerkzeug (z.B. Multitool)
- Flickzeug, Fahrradschlauch und Luftpumpe
- Halterung für Trinkflasche
- Navigationssystem inkl. Halterung
Die 9 besten Tipps im Überblick
- Richtigen Sattel wählen: Für lange Touren empfehlen sich am meisten breite Sattel, um die Durchblutung sicherzustellen. Außerdem sollten Sie auf einen harten Sattel achten, da weiche Sattel zwar erst gemütlich scheinen mögen, aber nach einer Weile doch ungemütlich werden und anfangen zu drücken.
- Hintern an den Sattel gewöhnen: Gerade Anfänger sollten sich vor der Fahrradtour an das längere Fahren und ihren Hintern an den Sattel gewöhnen und ihn daher regelmäßig auf das Rad schwingen.
- Gepäck planen: Schreiben Sie sich vorab eine Liste mit allen Gegenständen, die Sie benötigen und prüfen Sie diese am besten doppelt.
- Fahrt mit Gepäck testen: Sie sollten alles Wichtige einpacken, ohne zu schwer zu packen. Es gilt Gewicht zu sparen, um Verspannungen und Rückenschmerzen zu vermeiden. Zudem sollten Sie vorab das Fahren mit Ihrem Gepäck trainieren.
- Route und Stopps planen: Nicht nur die Route und die einzelnen Etappen sollten gut geplant werden, sondern auch die einzelnen Stopps. Dazu gehört die Buchung von Hotels oder Campingplätzen.
- Fahrrad optimal vorbereiten: Prüfen Sie vor der Abfahrt die Profiltiefe der Reifen, Kette, Bremsen, Schaltung, Beleuchtung, Klingel und bringen Sie bei Bedarf einen Gepäckträger an.
- Reparatur-Kit nicht vergessen: Damit Sie im Falle einer Panne nicht aufgeschmissen sind, sollten Sie immer auch ein Reparatur-Kit dabeihaben. Darin enthalten: Flickzeug, Fahrradschlauch und Luftpumpe sowie ein kleines Fahrradwerkzeug, z.B. Multitool.
- Genug trinken: Radfahren ist eine körperliche Aktivität, die den Flüssigkeitsbedarf erhöht, keine Frage. Daher dürfen Sie während und auch nach der Fahrt nicht vergessen, Ihren Körper mit ausreichend Wasser zu versorgen. Nur so bleiben Sie fit und leistungsfähig. Nehmen Sie mindestens jede halbe Stunde ein paar Schlucke aus Ihrer Flasche. Tipp: Wer schnell Energie braucht, der sollte zu isotonischen Sportgetränken oder Fruchtschorlen greifen.
- Spontanität geht vor: Planung ist natürlich das A und O. Trotz allem dürfen Sie nicht vergessen die Tour zu genießen und falls sich Pläne ändern, sollten Sie spontan und offen genug dafür sein. Ist das Wetter nicht optimal? Oder machen Ihre Beine nicht mehr mit? Dann legen Sie einen Tag Pause ein. Wird Ihnen eine schöne Sehenswürdigkeit empfohlen? Dann fahren Sie einen kleinen Umweg, um auch diese Erfahrung mitzunehmen. Der Ort gefällt Ihnen nicht? Dann fahren Sie schon früher ab.