Fahrradlenker richtig einstellen: Leitfaden für ein optimales Fahrerlebnis

Fahrradlenker richtig einstellen: Leitfaden für ein optimales Fahrerlebnis
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Fahrradlenker richtig einstellen: Leitfaden für ein optimales Fahrerlebnis

Titelbild: cc by Pietro de Grandi auf Unsplash

 

Fahrräder kommen klassischerweise bereits mit einem vorab montierten Fahrradlenker. Daher machen sich nur die wenigsten darüber Gedanken, einen neuen Lenker zu kaufen oder den vorhandenen richtig einzustellen. Doch nach längeren Radtouren kommt es oftmals zu Schmerzen in Rücken, Handgelenk oder Nacken. Und tatsächlich sind häufig die falschen Einstellungen am Fahrradlenker schuld daran. Warum die Einstellungen so wichtig sind, wie Sie den Fahrradlenker richtig einstellen können und was es bei der Auswahl des passenden Fahrradlenkers zu beachten gilt, verrät Ihnen dieser Ratgeber.

Parameter der Lenkereinstellung

Eine gesunde Körperhaltung auf dem Fahrrad geht stets mit den richtigen Einstellungen einher und sieht wie folgt aus: Becken leicht nach vorne gekippt, Rücken im leichten, natürlichen Hohlkreuz und Rücken- sowie Bauchmuskulatur sind angespannt.

Wenn Sie Ihren Fahrradlenker einstellen möchten, gibt es verschiedene Parameter, die es anzupassen gilt. Dazu gehören:

  • Lenkerhöhe
  • Lenkerneigung
  • Lenkerbreite
  • Lenkerbiegung

Die letzten beiden Aspekte gilt es bereits beim Kauf zu beachten - dazu später mehr. Für die Lenkerhöhe und die Lenkerneigung gilt: Es wird immer zuerst die Höhe des Fahrradlenkers angepasst, bevor es an die Lenkerneigung geht.

Lenkerhöhe einstellen

Die richtige Lenkerhöhe lässt sich ganz einfach selbst überprüfen. Die Rückenmuskulatur sollte nämlich beim Treten sanft mitarbeiten. Sind Rücken- und Schulterbereich stattdessen angespannt, dann müssen Sie den Fahrradlenker höher oder tiefer stellen. Nur so wird die natürliche S-Form der Wirbelsäule optimal unterstützt. Diese sollte übrigens unabhängig vom Fahrradtyp vorhanden sein. Idealerweise variiert beim Trekkingrad der Winkel zwischen Oberarm und Oberkörper zwischen 20° und 60°. Beim Rennrad sind es rund 80°.

Schaftvorbau einstellen

Für die richtigen Lenkereinstellungen benötigen Sie einen passenden Inbusschlüssel mit 4 bis 6 mm Durchmesser. In der Regel werden nämlich nur ein oder zwei Schrauben verbaut, die gelöst werden müssen, um die Lenkerhöhe einzustellen. Fahrräder mit Schaftvorbau sind weit verbreitet und auch für Laien einfach zu verstellen:

  1. Schutzfolie am höchsten Punkt des Vorbaus entfernen
  2. Darunter liegende Schraube mit Inbusschlüssel lösen
  3. Lenker in die gewünschte Höhe bringen
  4. Schraube wieder festziehen
  5. Schutzfolie wieder anbringen

Ahead-Vorbau verstellen

Fahrräder mit Ahead-Vorbau auf der anderen Seite haben eine fest verbauten Spacer. Entsprechend ist der Fahrradlenker schwieriger zu verstellen. Holen Sie sich im Zweifelsfall Hilfe von der Fahrradwerkstatt Ihres Vertrauens.

Lenkerneigung einstellen

Beim Einstellen der Lenkerneigung ist insbesondere darauf zu achten, dass Sie die Schalt- und Bremshebel schnell und komfortabel betätigen können. Ihre Arme sollten idealerweise leicht gebeugt sein. Auch diese Einstellung ist im Grunde einfach erledigt:

  1. Schraube unterhalb des Vorbaugelenks aufschrauben
  2. Lenker in die passende Neigung bringen
  3. Schraube festziehen

Dabei sollten Sie den Inbusschlüssel während der Justierung in der Schraube lassen, um die Schraube schnell festzuziehen, sobald die richtige Neigung gefunden ist. Hier arbeiten Sie also mit beiden Händen.

Die richtige Auswahl beim Lenkerkauf

Es gibt heutzutage eine große Auswahl an verschiedenen Fahrradtypen, darunter zum Beispiel Mountainbikes, Rennräder oder Citybikes als Klassiker. Je nach Fahrradtyp und Einsatzgebiet kommen verschiedene Konstruktionsarten von Fahrradlenkern zum Einsatz. Dazu weiter unten mehr. Grundsätzlich gilt es beim Kauf zwei Punkte zu berücksichtigen: die Lenkerbreite und die Lenkerbiegung.

Die optimale Lenkerbreite wählen

Um komfortabel auf dem Fahrrad zu fahren und sich darauf wohlzufühlen, müssen alle Parameter, darunter auch die Lenkerbreite, zu Ihrer individuellen Körperanatomie und Ihren eigenen Präferenzen passen. Laut Faustregel sollte die Lenkerbreite der Schulterbreite plus die doppelte Handbreite entsprechen.

Die richtige Lenkerbiegung wählen

Neben der Lenkerbreite spielt auch die Biegung des Lenkers eine wichtige Rolle. Diese sollte so gewählt werden, dass der Abstand zwischen Lenker und Sattel optimal ist – also weder zu groß noch zu klein. In erster Linie geht es dabei aber um Ihr persönliches Empfinden.

Warum ist es wichtig, den Fahrradlenker richtig einzustellen?

Wer über einen längeren Zeitraum mit den falschen Einstellungen auf dem Fahrrad unterwegs ist, der wird früher oder später körperliche Beschwerden haben. Seien es Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen am Handgelenk oder taube Finger. Das kann auch langfristige körperliche Beeinträchtigungen zur Folge haben. Daher ist es wichtig, dass Sie technisch in der Lage sind, den Fahrradlenker einzustellen. Das gilt nicht nur nach dem Kauf, sondern auch nach Reparaturen oder für den Fall, dass sich Ihre eigene Physiognomie verändert – beispielsweise durch Gewichtszunahme.

Darüber hinaus sollten Sie wissen, wie Sie den Fahrradlenker einstellen, da falsche Einstellungen Einfluss auf die Kraftübertragung haben. Denn die Muskulatur arbeitet nicht punktgenau, was eine dauerhafte Fehlhaltung zur Folge hat. Das begünstigt wiederum orthopädische Probleme wie einen steifen Nacken, entzündete Handgelenke und Rückenschmerzen. Im schlimmsten Fall kann sogar ein Bandscheibenvorfall auftreten. Die falschen Einstellungen können also in der Tat erste körperliche Schäden zur Folge haben.

Die optimale Lenkereinstellung für Ihren Fahrstil

Die richtige Lenkereinstellung variiert zum einen von Fahrer zu Fahrer und zum anderen je nach Fahrradtyp. So ist die Sitzposition grundsätzlich auf einem Rennrad eine andere als auf einem Citybike. Schließlich hat jeder Mensch individuelle Körperproportionen, der eine hat längere Beine, der andere einen längeren Torso. Das macht eine individuelle Anpassung der gesamten Geometrie des Fahrrads notwendig. Und dazu gehört natürlich auch der Lenker. Vor allem, wenn es um die Lenkerhöhe geht, eignet sich nicht jede Höhe für jeden Fahrradtyp. Mal muss der Lenker etwas höher sein und manchmal etwas niedriger.

Lenkereinstellung beim Mountainbike

Wer eher sportlich unterwegs ist, beispielsweise auf einem Mountainbike, der fährt in der Regel mit einem geraden, relativ breiten Lenker. Das bietet eine bessere Kontrolle und stabiles Manövrieren - auch auf steilem und unruhigem Gelände. Die Lenkerhöhe liegt etwa auf dem Sattelniveau.

Lenkereinstellung für Rennradfahrer

Rennräder sind hingegen meist mit einem markant gewölbten Lenker ausgestattet. Dieser ist auch als Dropbar-Lenker bekannt. Damit kann der Fahrer bzw. die Fahrerin eine flache Position einnehmen und quasi unter dem Wind hindurchschlüpfen. Das erhöht die Aerodynamik und damit auch die Geschwindigkeit. Die Lenkerhöhe liegt hier einige Zentimeter unterhalb dem Sattel. Der Fahrer bzw. die Fahrerin ist also eher nach vorne gebeugt, gestreckt.

Lenkereinstellung für Citybikes, Trekkingräder und Tourenräder

Citybikes, Trekkingräder und Tourenräder zu guter Letzt haben meist entweder einen nach hinten gebogenen oder einen Multifunktionslenker. Aufgrund seiner charakteristischen Form wird er auch gern Brezellenker genannt. Diese Art von Lenker eignet sich hervorragend für entspannte Touren mit aufrechter Sitzposition und bietet eine große Grifffläche. Bei dieser Art von Fahrrädern liegt der Lenker einige Zentimeter oberhalb des Sattels. Das ermöglicht die bereits erwähnte aufrechte Körperhaltung.

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