Rennrad Einsteiger Guide: Alles, was Sie wissen müssen

Zwei Männer auf Rennrädern in der Natur
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Rennrad Einsteiger Guide: Alles, was Sie wissen müssen

Titelbild: CC by Jorge Ponce auf Unsplash

 

Egal, ob Sie einen Ausgleich zum stressigen Alltag suchen oder sich sportlich betätigen möchten – ein Rennrad könnte genau das Richtige für Sie sein. Bevor Sie aber hochmotiviert auf Shopping-Tour gehen, sollten Sie sich vorher über die verschiedenen Arten von Rennrädern informieren und darüber, welche davon am besten zu Ihrem geplanten Einsatzzweck passt.

Seien es Fahrten im Alltag, Touren oder für die eigene Fitness. Denn der Begriff Rennrad ist ziemlich weit gefasst und es gibt unterschiedliche Schwerpunkte in Sachen Komfort, Alltagstauglichkeit, Gewicht und natürlich Ausstattung. Daher zeigen wir Ihnen die verschiedenen Kategorien und was Sie beim Kauf beachten sollten.

Das richtige Rennrad ist die Basis

Wie bereits erwähnt, lassen sich verschiedene Rennradtypen unterscheiden. Dazu gehören Aero, Race, Tour und Allroad. Bei der Wahl kommt es in erster Linie darauf an, wozu und auf welchem Terrain Sie das Gefährt nutzen möchten. Wer sich bezüglich der zukünftigen Verwendung noch unsicher ist, der sollte auf einen Alleskönner aus dem Tourensegment zurückgreifen: sportlich und komfortabel. Ansonsten stellen wir Ihnen im Folgenden die verschiedenen Arten im Detail vor.

Rennrad-Kategorie

Eigenschaften

Einsatzzweck

Terrain

Aero

Sportliche Sitzposition, Fokus auf Aerodynamik und Tempo, wenig Komfort

Rennen, Zeitfahren und Triathlons

Asphalt und flaches Streckenprofil

Race

Kompakte Sitzposition, mittlerer Komfort, Klassiker mit breitem Einsatzgebiet

Training, Radtouren, Radmarathons, Jedermann-Rennen

Asphalt von flach bis hügelig

Touren-Rennrad (Endurance)

Entspannte Sitzposition, hoher Komfort, für schnelle und bergige Fahrten

Training, Radtouren, Radmarathons, Radreisen, Pendeln

Auch auf schlechten Untergründen fahrbar

Allroad

Kompakte Sitzposition, mittlerer Komfort, eher für steile Anstiege und Gelände ausgelegt

Training, Offroad, Cyclocross-Rennen, Pendeln, Radreisen

Auch auf schlechten Untergründen fahrbar

Das Aero-Rennrad

Das Aero Bike ist auf Aerodynamik optimiert. Das bedeutet: ein Rahmen mit großen Profilen und eine auf hohes Tempo ausgelegte Übersetzung. Es gibt Modelle mit integrierten Komponenten, aber auch individuelle Lösungen. Die Sitzposition ist gestreckt und damit sehr sportlich, was die Aerodynamik wiederum verbessert. Komfort suchen Sie hier vergeblich, dafür profitieren Sie von einem hohen Tempo. Am besten eignet sich das Aero-Rennrad für Rennen, Zeitfahren und Triathlons. Und das auf Asphalt und flachem Streckenprofil.

Bild: CC by Luca J auf Unsplash

Das Race-Rennrad

Das Race ist auf Agilität und Spurtreue getrimmt. Es verfügt über einen leichten Rahmen mit schlanken Rohrformen und ist damit die perfekte Kombination aus Leichtigkeit, Tempo und Sportlichkeit. Weitere typische Eigenschaften sind die gruppenzugehörigen Komponenten und eine sportliche Sitzposition. Die breite Übersetzung eignet sich sowohl für hohes Tempo als auch für Anstiege. Das macht das Race-Rennrad zum Klassiker mit breitem Einsatzgebiet.

Bild: CC by Mattia Cioni auf Unsplash

Das Touren-Rennrad

Das Tourenrad ist auch bekannt als Endurance und bietet dank dem langen Radstand hohen Komfort. Denn das ermöglicht eine entspannte Sitzposition und so können Sie auch lange Strecken ohne Ermüdung zurücklegen. Dazu kommen eine umfassende Ausstattung, bei Bedarf mit Schutzblechen und Gepäcklösungen für eine bessere Alltagstauglichkeit.

Bild: CC by Markus Spiske auf Unsplash

Die breite Übersetzung macht das Fahren nicht nur für schnelle Geschwindigkeiten, sondern auch bei steilen Anstiegen angenehm. Das Endurance eignet sich also nicht nur für flachen Asphalt, sondern auch für bergige Strecken, auf Kopfsteinpflaster und leichten Schotterwegen.

Das Allroad-Rennrad

Allroad-Rennräder, darunter Cyclocross und Gravel Bikes sind die richtigen Gefährte, wenn Sie gerne abseits befestigter Straßen unterwegs sind. Denn mit den breiten, profilierten Reifen können Sie problemlos im Wald und auf Schotter fahren. Auf der Straße hingegen sind die Reifen etwas rauer und weniger agil. Allroad Räder sind auf Spurtreue und Kontrolle ausgelegt und die Übersetzung ermöglicht schnelles Fahren bei steilen Anstiegen und Geländen.

Bild: CC by Patrick Hendry auf Unsplash

Auf die Rahmengröße kommt es an

Die richtige Rahmengröße ist entscheidend, damit Sie optimal auf Ihrem Rennrad sitzen und die volle Leistung entfalten können. Um die richtige Rahmengröße zu bestimmen, sollten Sie vor dem Kauf Ihre Schrittlänge bestimmen:

  1. Hose und Schuhe ausziehen
  2. An eine gerade Wand stellen
  3. Ein Buch waagerecht mit dem Buchrücken nach oben zwischen die Beine klemmen und nach oben schieben
  4. Mit einem Maßband den Abstand zwischen Buchrücken und Boden messen

Und schon haben Sie Ihre Schrittlänge ermittelt. Zugegeben: Allein ist das nicht ganz so einfach. Daher holen Sie sich gerne Hilfe von einer vertrauten Person.

Mit der Schrittlänge können Sie anschließend genau Ihre Sitzhöhe bestimmen, indem Sie diese mit dem Faktor 0,885 multiplizieren. Um die Rahmenhöhe zu bestimmen multiplizieren Sie Ihre Schrittlänge mit 0,69.

Je nach Körperbau können auch noch leichte Abweichungen möglich sein. Daher ist es wichtig, dass Sie sich auch noch vor Ort von Experten beraten lassen. Zudem kommt es auf die Rahmenlänge an, die zu Ihren individuellen Proportionen passen sollte. Das heißt: das Verhältnis von Körpergröße zu Schrittlänge. Passt die Rahmenlänge nicht zu Ihren Körpermaßen, kann es im Worst Case zu körperlichen Beschwerden und einer schlechten Leistung kommen.

Wie viel kostet ein gutes Rennrad?

Für Einsteiger gibt es Modelle für einen Preis ab 600 Euro mit Alurahmen, mechanischer Schaltung und Felgenbremsen. Diese Räder sind meist die erste Wahl, denn sie bieten die perfekte Mischung aus Leichtigkeit, Steifigkeit, Alltagstauglichkeit und einem annehmbaren Preis für Einsteiger. Alu-Räder sind unempfindlich und langlebig. Daher wird das Material auch gerne im hochpreisigen Segment verwendet.

Zudem ist hier meist eine qualitativere Ausstattung inkludiert als bei vergleichbaren Modellen mit Carbonrahmen. Diese sind zwar sturzempfindlicher, haben jedoch den Vorteil einer großen gestalterischen Freiheit, was die Formgebung betrifft. Dazu kommt eine bessere Vibrationsdämpfung. Preislich beginnen Rennräder mit Carbonrahmen allerdings erst ab etwa 1.500 Euro. Für Einsteiger häufig keine Option.

Mittelklasse Rennräder starten ebenfalls bei ca. 1.500 Euro. Sie besitzen einen leichten Alurahmen, eine solide Schaltgruppe und teilweise sogar über hydraulische Scheibenbremsen. Im hochpreisigen Segment ab 3.000 Euro haben Sie freie Wahl in Sachen Material, Schaltung und Bremsen. Ob Carbon oder Alu, mechanische oder elektronische Schaltung, Felgenbremse oder Disc.

Für Anfänger empfiehlt es sich zunächst auf ein niedriges Gesamtgewicht und eine passende Ausstattung zu achten. Dabei lassen sich häufig zum Saisonwechsel Modelle aus dem Vorjahr zum Schnäppchenpreis ergattern.

Wie fange ich mit dem Rennrad fahren an?

Wer mit dem Rennradfahren anfangen möchte, der sollte sich langsam rantasten. Zwei bis drei Einheiten pro Woche mit je anderthalb Stunden sind schon sehr gut für Einsteiger. Starten Sie am besten mit moderaten Fahrten, die Ihre maximale Herzfrequenz nur zwischen 60 und 75 % auslastet. Weiten Sie Ihre Touren, wenn Sie eine Konditionssteigerung erkennen, langsam aus.

Dabei kommt es nicht auf die geschafften Kilometer oder die Durchschnittsgeschwindigkeit an. Viel wichtiger sind ein gutes Körpergefühl und Spaß an der sportlichen Betätigung. Ersteres können Sie mit einer ausgewogenen und nährstoffreichen Ernährung und ausreichend Wasserzufuhr unterstützen.

Grundausstattung und Zubehör im Überblick

Neben der Rahmengröße und dem Preis spielt auch die Ausstattung bei der Wahl des passenden Rennrads eine wichtige Rolle. Dazu gehören folgende Dinge:

  • Funktionale Kleidung
  • Helm
  • Satteltasche mit Ersatzschlauch und Minitool
  • Mini- und Standpumpe
  • Trinkflaschen
  • Fahrradcomputer

Für eine gute Grundausstattung, also Helm und rennradtypische Kleidung, sollten Sie Kosten von rund 300 Euro kalkulieren. Für alles weitere können Sie nochmals etwa 100 Euro einplanen.

Rennrad gebraucht kaufen: Geht das?

Bei den teilweise ziemlich hohen Preisen von Rennrädern ist der Gedanke, ein gebrauchtes Rad zu kaufen, gar nicht so abwegig. Gerade, wenn man bedenkt, dass Sie schon für ein zweijähriges Vehikel nur rund die Hälfte des Neupreises zahlen. Doch gebrauchte Rennräder sind ein umstrittenes Thema. Hier scheiden sich die Geister. Denn die günstigen Preise können oft verlockend sein und müssen nicht unbedingt für schlechte Qualität sprechen. Aber das ist auch schon der einzige Vorteil.

Sollten Sie sich für ein gebrauchtes Gefährt entscheiden, ist es wichtig, dass Sie ein sehr gutes technisches Wissen und geschultes Auge haben. Das ermöglicht es Ihnen, den Zustand des Rennrads realistisch beurteilen zu können. Ob der Preis wirklich so gut ist, können Sie mit Hilfe von Online-Portalen wie Google oder eBay einfach und schnell herausfinden.

Wichtig sind darüber hinaus ein guter Wartungsstand, eine problemlose Historie und die passende Größe. Und bedenken Sie, dass nachträgliche Änderungen von Anbauteilen auch mit teilweise hohen Kosten verbunden sind. Generell empfehlen wir daher lieber ein reduziertes Modell aus dem Vorjahr zu erwerben, statt ein gebrauchtes Rennrad.

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