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Allein in Deutschland wurden 2023 etwa 264.000 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst. Eine erschreckende Zahl, die zeigt, wie schnell ein geliebtes Rad verschwinden kann. Ob teures E-Bike oder Alltagsfahrrad – niemand ist gegen Diebstahl oder Schäden immun.
Gerade in Zeiten steigender Fahrradnutzung, sei es für den täglichen Arbeitsweg oder die Freizeit, wird der Schutz des eigenen Bikes immer wichtiger. Und genau hier kommt die Fahrradversicherung ins Spiel. Welche Risiken sie umfasst, wie viel sie kostet und ob sie sich tatsächlich lohnt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Vorteile einer Fahrradversicherung
Die Hausratversicherung greift in der Regel nur dann, wenn das Gefährt aus einem verschlossenen Raum gestohlen wird. Für den Schütz unterwegs müssen Sie meist noch einen Zusatzbaustein abschließen, was mit Mehrkosten verbunden ist. Derweil schützt eine Fahrradversicherung je nach Umfang nicht nur gegen Diebstahl, Raub oder Teilediebstahl, sondern zahlt oft auch bei Reparaturbedarf.
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Grundsätzlich ist eine Fahrradversicherung vor allem dann sinnvoll, wenn Sie ein hochwertiges Fahrrad besitzen und dieses umfassend schützen möchten. Sie sichert bei Diebstahl und Beschädigungen, bietet rund um die Uhr Schutz und umfasst bei Bedarf im Familientarif sogar alle Fahrräder in Ihrem Haushalt.
Hier die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
- Schutz vor Diebstahl
- Schutz vor Vandalismus
- Absicherung bei Unfällen
- Absicherung bei Naturkatastrophen
- Schutz von Zubehör wie Schloss und Helm
- Kostenersatz bei Totalschaden durch einen Unfall oder Diebstahl
- Oft auch Mobilitätsschutz wie Pannenhilfe
Was ist versichert?
Die Fahrradversicherung versichert nicht nur das Fahrrad selbst, sondern auch Fahrradteile und Zubehör sowie Gepäck. Dazu gehört Folgendes:
Fahrradteile: |
Lenker, Sattel, Räder, Lampen, ggf. Akkus und Bordcomputer bzw. Displays, die am Pedelec befestigt sind |
Zubehör: |
Schloss, Anhänger, Kompass, Helm, Luftpumpe, Kindersitz, etc. |
Gepäck: |
Kleidung, Luftmatratze, Hygieneartikel, Schlafsack, etc. |
Die Voraussetzungen für die Fahrradversicherung unterscheiden sich je nach Versicherung. Während es bei manchen ein maximal zulässiges Alter bei Versicherungsbeginn gibt, lassen sich bei anderen Versicherungen auch gebraucht gekaufte Fahrräder ohne Problem versichern. Was allerdings dafür benötigt wird, ist die originale Kaufrechnung des Gefährts, auf welcher die Adresse und der Name des Erstkäufers vermerkt ist.
Wie kann ich mein Fahrrad versichern?
Viele Versicherer bieten zwei verschiedene Bausteine für die Versicherung: den Diebstahlschutz und den Reparaturschutz. Beide lassen sich unabhängig voneinander oder auch in Kombination miteinander abschließen.
Beim Diebstahlschutz ist das Rad in der Regel versichert bei Einbruchdiebstahl, bei Raub, bei Diebstahl auf offener Straße und bei Teilediebstahl mit oder ohne Fahrrad. Die meisten Versicherungen setzen dabei aber voraus, dass das Fahrrad zum Zeitpunkt des Diebstahls mit einem geeigneten Schloss abgesperrt ist. Einige Versicherer haben hier sogar einen Mindestwert des Schlosses angegeben.
Beim Reparaturschutz auf der anderen Seite ist das Fahrrad versichert in Falle von Bedienungsfehlern und Unfällen, bei Schäden durch Vandalismus oder Stürzen sowie bei Verschleiß.
Was kostet eine Versicherung für ein Fahrrad?
Wie viel die Fahrradversicherung kostet, hängt von einer Reihe an Kriterien ab. Dazu gehört mitunter der Wohnort, aber auch folgende Kriterien:
- Art der Versicherung: Hier kommt es darauf an, welche Versicherungsbausteine Sie wählen: Diebstahlschutz und/oder Reparaturschutz.
- Kaufpreis: Der Beitrag zur Versicherung ist grundsätzlich umso höher, je teurer das Fahrrad war.
- Anzahl der zu versichernden Fahrräder: Eine Fahrradversicherung kann auch gleich für mehrere Vehikel geschlossen werden, beispielsweise für die ganze Familie.
Während der Reparaturschutz im Schnitt bei 30 Euro pro Jahr liegt, kostet der Diebstahlschutz zwischen 50 und 70 Euro im Jahr – je nachdem, für welchen Versicherer Sie sich entscheiden und welche Art von Fahrrad Sie versichern möchten. Ob eine Fahrradversicherung noch günstiger geht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Ist das Fahrrad über die Hausratversicherung versichert?
Eine Hausratversicherung ist unerlässlich für jeden Haushalt. Grundsätzlich sind Fahrräder auch über diese mitversichert. Jedenfalls gegen Einbruchdiebstahl. Das gilt auch für Pedelecs mit maximal 250 Watt.
Generell wird empfohlen, Fahrräder mit einem Wert von bis zu 1.000 Euro mit in der Hausratversicherung zu versichern. Denn innerhalb der Wohnung oder im Keller gehört das Rad zum Hausrat. Mit der Fahrradklausel können Sie Ihr Gefährt zusätzlich unterwegs schützen oder wenn Sie es im Freien abschließen. Dieser Schutz kostet rund 6 Euro pro Monat.
Das Fahrrad ist hier aber nur im Falle eines nachgewiesenen Einbruchs versichert. Steht es im Gemeinschaftskeller eines Mehrfamilienhauses, wird die Versicherung fragen, wer Zugang zum Keller hat, ob der Raum verschlossen war und wie das Fahrrad gesichert war. Ist es einfach im Innenhof abgestellt, zahlt die Hausratversicherung in der Regel gar nicht.
Ist mein Fahrrad im Keller versichert?
Da das Fahrrad genauso wie zum Beispiel Stühle und Kleidung zum Hausrat gehört, schützt die Hausratversicherung das Bike. Allerdings nur gegen Einbruchdiebstahl. Es muss also am Besten im eigenen, verschlossenen Keller, der Garage oder in der Wohnung stehen. Bei einfachem Diebstahl auf der Straße greift die Hausratversicherung also nicht.
So schützen Sie Ihr Fahrrad vor Diebstahl
- Hochwertiges Schloss verwenden: Setzen Sie auf ein robustes Bügel- oder Kettenschloss aus gehärtetem Stahl. Diese bieten Dieben mehr Widerstand.
- Rahmen und Räder sichern: Achten Sie beim abschließen darauf, dass sowohl Rahmen als auch Räder gesichert sind.
- Fahrrad an festen Objekten sichern: Ihr Fahrrad sollte stets an einem fest verankerten Gegenstand angeschlossen sein, um einfaches Wegtragen des Bikes zu verhindern. Dafür eignen sich zum Beispiel Fahrradständer oder Laternen.
- Orte mit vielen Fußgängern wählen: Schließen Sie Ihr Bike am besten an Orten an, an denen viele Menschen sind. Das mindert die Chancen, die ein Dieb hat, unbemerkt zu arbeiten.
- Fahrrad kennzeichnen und registrieren: Lassen Sie Ihr Gefährt bei der Polizei registrieren oder gravieren. Dadurch können Sie es bei Diebstahl leichter rückverfolgen, was potenzielle Diebe abschreckt.
- GPS-Tracker: Aus demselben Grund lohnt sich auch das Anbringen eines GPS-Trackers. So können Sie das Fahrrad im Falle eines Diebstahls orten.