Fahrradanhänger für welches Alter? Sicher mit Kind unterwegs

Fahrrad mit Anhänger für Kinder
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Fahrradanhänger für welches Alter? Sicher mit Kind unterwegs

Bild by Kelly Sikkema auf Unsplash

Als Elternteil ist ein Kinderfahrradanhänger unglaublich wichtig, wenn Sie gerne mit dem Rad unterwegs sind und das Kind noch zu jung ist, selbst zu fahren. Er verspricht Freiheit und macht es möglich, auch mit Kind schnell und komfortabel von einem zum anderen Ort zu gelangen. Sei es zum Supermarkt, zur Kita oder auf einen Ausflug mit dem Nachwuchs.

Doch bei der Recherche und vor dem Kauf ergeben sich oft eine Reihe von Fragen, die wir in diesem Beitrag gerne beantworten möchten. Darunter, ab welchem Alter sich ein Fahrradanhänger eignet, welche Vor- und Nachteile ein solcher hat und welche gesetzlichen Regelungen berücksichtigt werden müssen.

Ab welchem Alter eignet sich ein Fahrradanhänger?

Wer denkt, dass es in der Straßenverkehrsordnung geregelt sein sollte, ab welchem Alter ein Kind im Fahrradanhänger mitfahren darf, der irrt sich. Denn Babys entwickeln sich nicht alle gleich, sondern jedes in seinem eigenen Tempo. Das bedeutet: Auch die Anatomie ist nicht immer gleichermaßen ausgeprägt, was eine pauschale Regelung nicht sehr sinnvoll macht.

Die meisten Hersteller von Fahrradanhängern geben ein Mindestalter von einem Monat an. Doch dann brauchen Sie zusätzlich einen Babysitz, denn mit einem Monat ist weder die Wirbelsäule noch der Kopf ausgeformt und entwickelt. Sobald das Baby selbständig sitzen kann, wird der Babysitz durch eine Sitzverkleinerung ersetzt. Das ist meist ab dem 10. bis 12. Monat der Fall. Ab dem 15. bis 18. Monat ist eine Mitfahrt der Kleinen ohne zusätzliches Zubehör möglich. Die genauen Angaben zu den Altersempfehlungen unterscheiden sich aber je nach Hersteller.

Vor- und Nachteile beim Fahrradanhänger fürs Kind

Vorteile Nachteile
Für längere Fahrten geeignet Handhabung gewöhnungsbedürftig
Oftmals Platz für zwei Kinder Kompatibilität muss geprüft werden
Hoher Komfort für Kinder Braucht mehr Platz
Geringeres Verletzungsrisiko bei Unfällen als beim Kindersitz Fahren auf Radwegen aufgrund der Breite nicht optimal
Schutz vor Wetter Teurer als ein Kindersitz

Fahrradanhänger oder doch Fahrradkindersitz?

Neben dem Fahrradanhänger gibt es auch den Fahrradkindersitz als Transportvariante für Kinder. Welche der beiden Optionen sich besser eignet, hängt immer vom jeweiligen Einsatz und den Anforderungen ab. Während sich ein Fahrradanhänger für Kinder beispielsweise besonders auf längeren Fahrten eignet, ist die Verwendung eines Kindersitzes aufgrund der einfachen Handhabung insbesondere im Alltag vorteilhaft. Er ist schnell und leicht zu montieren, ermöglicht eine Anpassung je nach Größe des Kindes und ist meist kostengünstiger als ein Fahrradanhänger.

Bild by distelAPPArath auf Pixabay

Allerdings eignet sich ein Kindersitz erst, sobald der Nachwuchs sicher aufrecht sitzen kann. Weiter besteht eine höhere Verletzungsgefahr bei Unfällen, das Kind ist nicht vor Wetter geschützt und der Komfort ist nicht gerade hoch. Das macht den Fahrradkindersitz besonders für lange Radtouren eher ungeeignet. Zumal die Mitnahme zusätzlichen Gepäcks nur schwer möglich ist. Generell gilt daher der Fahrradanhänger für Kinder jeden Alters als sicherere Variante.

Kinder im Fahrradanhänger: Diese Tipps gilt es zu beachten

Um mit dem Nachwuchs im Fahrradanhänger sicher von A nach B zu gelangen, gilt es sowohl beim Kauf als auch bei der Montage und auf der Fahrt einiges zu beachten. Hier die wichtigsten Tipps auf einen Blick:

  • Achten Sie beim Kauf auf eine hochwertige Federung
  • Achten Sie auf ausreichend Platz im Fahrradanhänger, das sorgt für Komfort
  • Fahren Sie das Rad inkl. Anhänger vor dem Kauf Probe
  • Gewöhnen Sie Ihren Nachwuchs bspw. auf einem Spaziergang an den Anhänger, bevor Sie die erste Fahrt unternehmen
  • Beginnen Sie mit kurzen Fahrten
  • Setzen Sie ein vertrautes Spielzeug oder Kuscheltier mit in den Fahrradanhänger
  • Meiden Sie besonders holprige Wege nach Möglichkeit

Muss das Kind im Fahrradanhänger einen Helm tragen?

In Deutschland besteht derzeit keine gesetzliche Helmpflicht für Fahrradfahrer. Und auch für Kinder im Fahrradanhänger gibt es keine Regelung, die zum Tragen eines Helmes verpflichtet. Dennoch wird generell dazu geraten sowohl als Fahrerin bzw. Fahrer als auch als „Beifahrer“ – das heißt Kinder im Fahrradanhänger oder Kindersitz – einen Helm zu tragen und einen Sicherheitsgurt anzulegen. Das erhöht die Sicherheit und mindert das Risiko schwerer Verletzungen im Falle eines Unfalls.

In Deutschland besteht also keine Helmpflicht, aber: Andere Länder, andere Sitten. So müssen zum Beispiel in Österreich, Kroatien, Tschechien und Schweden Babys und Kinder einen Helm im Fahrradanhänger tragen.

Kinder mit Helmen auf dem Kopf

Bild by Kelly Sikkema auf Unsplash

Transport im Fahrradanhänger: Bis zu welchem Alter kann das Kind mitfahren?

Wie wir gesehen haben können Babys bereits im zarten Alter von einem Monat, wenn auch nur mit Babyschale, im Fahrradanhänger mitfahren. Aber bis zu welchem Alter darf das Kind im Fahrradanhänger transportiert werden? Laut Gesetz können Kinder bis sechs Jahre in Anhängern befördert werden. Das aber auch nur, sofern der Fahrer bzw. die Fahrerin mindestens 16 Jahre alt ist.

Dabei kommt es aber auch immer auf die Körpergröße des Sprösslings an, denn nicht jedes Kind entwickelt sich gleich schnell. Die meisten Hersteller geben in den Anleitungen eine maximale Körpergröße von etwa 115 Zentimeter an. Das maximale Gewicht liegt je nach Hersteller bei rund 22 Kilogramm pro Kind bzw. zwischen 34 und 45 Kilogramm maximale, gesamte Tragfähigkeit.

Welcher Fahrradanhänger für Kinder ist am besten?

Die Auswahl unterschiedlicher Hersteller für Fahrradanhänger ist ähnlich groß wie die von Fahrradherstellern. Von Burley, über Thule Chariot bis hin zu XLC. Das macht die Entscheidung alles andere als einfach. Was hilft, ist die Berücksichtigung einiger wichtiger Kriterien. Darunter beispielsweise die Verfügbarkeit einer Handbremse, die Federung und der Platz im Anhänger. Eine tragende Rolle spielt für viele natürlich auch der Preis. Die Kosten liegen meist zwischen 400 und 900 Euro. Doch eins ist sicher: In jedem Preissegment gibt es hochwertige und sichere Modelle.

Grundsätzlich sollten Sie sich vor dem Kauf gut über verschiedene Fahrradanhänger informieren und das Fahren mit Anhänger vorab auch testen. Zunächst ohne, anschließend mit unempfindlicher Beladung. Achten Sie außerdem auf das maximal zulässige Gesamtgewicht des Anhängers und prüfen Sie, ob der gewünschte Fahrradanhänger auch an Ihrem Fahrrad montiert werden kann. Denn nicht jede Anhängerkupplung passt auf jedes Fahrrad.

Sicherheit im Fokus: Die richtige Beleuchtung am Fahrradanhänger

Zusätzliche Sicherheit erreichen Sie durch die ordnungsgemäße Beleuchtung des Fahrradanhängers. Denn gerade in den kalten Monaten, in denen es schon früh dunkel wird, können unbeleuchtete Objekte wie Fahrradanhänger schnell übersehen werden. Laut Straßenverkehrszulassungsordnung muss beim Anhänger, genauso wie beim Rad selbst, eine bauartgenehmigte Beleuchtung vorhanden sein. Sie darf nicht verdeckt sein und muss ggf. nachgerüstet werden. Hier die Anforderungen an die Beleuchtung beim Fahrradanhänger:

Position Anforderungen
Front
  • Anhänger > 60 cm: Weiße Rückstrahler links und rechts, max. Abstand von 20 cm zur Außenkante
  • Anhänger > 100 cm: Zusätzliche Leuchte mit weißem Licht (linke Seite)
Heck
  • Anhänger > 60 cm: Rote Schlussleuchte links
  • Rote Rückstrahler (links und rechts), max. Abstand von 20 cm zur Außenkante
Seite
  • Reflektierende weiße Streifen (an Reifen oder Felgen)
  • Alternativ: Zwei gelbe Speichenrückstrahler (jedes Rad), um 180 Grad versetzt

Gesetzliche Vorschriften beim Fahren mit Fahrradanhänger

  • Das Mindestalter, um ein Kind in einem Fahrradanhänger zu transportieren, liegt bei 16 Jahren
  • Kinder dürfen bis zum Alter von 6 Jahren im Fahrradanhänger mitfahren
  • Maximal zwei Kinder (bis 6 Jahre) dürfen in einem Fahrradanhänger mitfahren
  • Das Gesamtgewicht des Anhängers ist in den Herstellerangaben vermerkt
  • Falls nicht, sollte das Gesamtgewicht 40 Kilogramm nicht überschreiten
  • Eine ordnungsgemäße Beleuchtung des Fahrradanhängers ist essenziell
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